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Armpump-Probleme in der MotoGP? Die VR46-Analyse

Von Nora Lantschner
VR46-Schüler unter sich: Pecco Bagnaia im Gespräch mit Luca Marini

VR46-Schüler unter sich: Pecco Bagnaia im Gespräch mit Luca Marini

MotoGP-WM-Leader Pecco Bagnaia meinte nach dem Jerez-GP: «Keiner aus der VR46 Riders Academy leidet unter Armpump». Luca Marini kennt das Problem aber sehr wohl aus der Vergangenheit.

Das Kompartment- oder Muskelkompressionssyndrom war in der MotoGP-Szene das große Thema der vergangenen Woche: Ein erhöhter Gewebedruck verursacht eine schlechte Durchblutung der Muskeln, was zu Schmerzen und Taubheit führt.

Fabio Quartararo kosteten starken Beschwerden im rechten Unterarm jegliche Siegchance im Spanien-GP, den er bis zehn Runden vor Schluss angeführt hatte. Der 22-Jährige verzichtete daher auf den Jerez-Test am Montag und unterzog sich stattdessen am Dienstag zum zweiten Mal nach 2019 einer Armpump-OP.

Der Yamaha-Werksfahrer war nicht das einzige Motorrad-Ass, das sich wegen des Kompartmentsyndroms in dieser Woche unters Messer legte: SAG-Moto2-Fahrer Bo Bendsneyder und MotoE-Pilotin Maria Herrera taten es ebenfalls. Nach dem Frankreich-GP in Le Mans wird sich auch Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró in diese lange Liste eintragen. Jack Miller und Iker Lecuona ließen den Eingriff schon nach dem Katar-Doppel im April durchführen.

Pecco Bagnaia und Franco Morbidelli erklärten nach ihren Podestplätzen auf dem 4,423 km langen Circuito de Jerez, der mit seinen 13 Kurven und harten Bremsphasen ist besonders fordernd für die Arme ist, keiner aus der VR46 Riders Academy habe Armpump-Sorgen. «Ich glaube, es liegt daran, wie man arbeitet und trainiert», vermutete der neue WM-Leader Bagnaia. «Vielleicht haben wir aber auch einfach Glück.»

Luca Marini gestand allerdings: «Das stimmt nicht ganz, ich hatte in der Vergangenheit ein paar Probleme mit Armpump.»

Zu den möglichen Ursachen erläuterte der 23-jährige MotoGP-Neuling: «Armpump kann mit so vielen Dingen zu tun haben. Deine Lederkombi kann ein bisschen zu eng sein, das war zum Beispiel bei mir der Fall. Es kann auch sein, dass der Bremshebel in einer merkwürdigen Position ist. Denn für die Mechaniker ist es nicht einfach, alles wieder in die exakt selbe Position zu bringen, wenn sie am Motorrad arbeiten, es zwischen den Rennen zerlegen und neu aufbauen. Ein Millimeter weiter oben oder unten kann dann schonen diese Folge haben. Es kann aber auch passieren, wenn du körperlich nicht ganz gut vorbereitet bist, das betrifft vor allem Bizeps, Trizeps und den Brustmuskel.»

«Bei mir war es so, dass ich keine Armpump-Probleme mehr hatte, sobald ich diese drei Dinge zu 100 Prozent zusammengefügt hatte», ergänzte der Moto2-Vizeweltmeister des Vorjahres. «Und ich glaube, dass auch Celestino Vietti damit Mühe hat. Vielleicht kann es auch passieren, wenn man die nächste Klasse aufsteigt. Denn das Gewicht des Motorrads erhöht sich deutlich und man muss noch härter bremsen.»

VR46-Mentor Valentino Rossi gab außerdem zu bedenken: «Das Kompartmentsyndrom hängt auch mit der Power und der steigenden Performance der Motorräder zusammen, sowohl in der Beschleunigung mit den unglaublichen Top-Speed-Werten, als auch auf der Bremse. In Jerez bremst man wirklich hart. Die Motorräder lassen immer mehr zu, da können diese Probleme auftreten. Und wer darunter leidet, für den ist es dann eine echte Plage.»

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