Jack Miller: «Allein auf der anderen Seite der Welt»
Nach seinem ersten Ducati-Triumph stand bei Jack Miller ein Anruf bei seinen Eltern Peter und Sonya ganz oben auf der Liste – auch wenn es in Australien längst tiefe Nacht war, bis der 26-Jährige seine TV-Interviews samt Pressekonferenz hinter sich gebracht hatte. «Ich bin sicher, dass sie noch hellwach sind. Sie werden nicht mehr einschlafen können», schmunzelte der strahlende Jerez-Sieger.
Wann hat Jack seine Eltern eigentlich zuletzt Mal gesehen? «Am 18. Januar, meinem Geburtstag», kam wie aus der Pistole geschossen. «Ich habe Australien an meinem Geburtstag verlassen. Ich werde sie am Ende des Jahres wiedersehen, wenn ich hier fertig bin und meine Quarantäne abgesessen habe.»
Dann ergänzte der nun achtfache GP-Sieger eilig: «Wir hoffen natürlich, dass wir auch nach Australien können. Aber wir müssen noch abwarten und sehen, was passiert», meinte er mit Blick auf seinen Ende Oktober geplanten Heim-GP auf Phillip Island.
Jack Miller stammt aus Townsville in Queensland, er kam 2010 als 15-Jähriger mit seinen Eltern nach Europa. Für Peter ging es aber nach ein paar Monaten wieder dauerhaft zurück nach Australien. Als Papa Miller dann in der Heimat einen schweren Unfall hatte, reiste ihm Sonya nach und der damals 17-jährige Jack blieb allein in Europa zurück.
«Es ist natürlich nicht einfach, wenn man auf der anderen Seite der Welt lebt, allein», gestand der Ducati-Star. «Sicherlich ist es jetzt einfacher, als es früher war, dank Facetime und dem ganzen Shit. Aber trotzdem. In diesem Jahr habe ich als Werksfahrer natürlich auch mehr Verpflichtungen, ich musste also schon im Januar nach Europa, anstatt im Februar. Ich hatte also ein bisschen weniger Zeit: Ich habe 19 Tage in Quarantäne verbracht und 28 draußen. Es war also ein fantastischer Sommer in Australien. Und ich freue mich, wenn ich wieder zurückkann.»
Kleiner Tipp am Rande: Für einen Einblick in die Familiengeschichte der Millers und die Anfänge von Jacks Rennfahrerkarriere lohnt sich die im Vorjahr veröffentlichte Episode aus der MotoGP-Dokureihe «Off the Racing Line».
Ergebnisse MotoGP Jerez/E:
1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.
Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.