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Joan Mir (Sturz): «Sinnlos an die Box gerannt»

Von Nora Lantschner
Mit der Startphase war Joan Mir #36 noch zufrieden

Mit der Startphase war Joan Mir #36 noch zufrieden

MotoGP-Weltmeister Joan Mir erlebte in Le Mans sein erstes Flag-to-Flag-Rennen. Bis zum Motorradwechsel kam er aber gar nicht, weil der Suzuki-Werksfahrer schon auf dem Weg an die Box in Kurve 12 stürzte.

«Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe diesen Sturz nicht erwartet, das war komplett nicht vorherzusehen», seufzte Joan Mir am Sonntag in Le Mans. «Es war viel Wasser auf der Strecke und wir waren auf Slicks draußen. Ich habe nicht gepusht, ich war einfach nur auf dem Weg an die Box. Das ist so unvorhersehbar. Ich weiß gar nicht, ob ich über das Vorder- oder Hinterrad gestürzt bin, mir ist einfach das Motorrad weggerutscht.»

Dazu kam: «Mit dem Adrenalin und allem habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe gesehen, dass der Motor nicht mehr gelaufen ist und bin – komplett sinnlos – an die Box gerannt. Ich muss aus dieser Erfahrung lernen. Denn ich wusste, dass ich mit dem Motorrad an die Box hätte kommen müssen, um das Rennen wieder aufzunehmen. Es war aber ein bisschen beschädigt und ich bin dann einfach an die Box gelaufen, ich weiß nicht warum. Ich habe einen Fehler gemacht, daher entschuldige ich mich beim Team», ergänzte der Suzuki-Werksfahrer. «Das ist etwas, was ich nicht wiederholen darf. Das ist klar.»

Für den Weltmeister des Vorjahres war es das erste Flag-to-Flag-Rennen seiner MotoGP-Karriere. Mag er das Format? «Ich mag es, aber es ist anders», erwiderte er. «Es stimmt, dass mehr Risiko dabei ist. Denn wir waren mit viel Wasser auf der Strecke. Und vor allem sind diese Rennen immer ein bisschen unfair. Denn die Jungs, die vorne sind, haben weniger Wasser auf der Strecke als die, die aufholen müssen. Man muss clever sein, wie es Fabio [Quartararo] gemacht hat. Er ist von der Pole gestartet, seine Pace war nicht so großartig, aber weil er vor den anderen reinkam usw., schaffte er es auf das Podest. Wir müssen weiter vorne starten und in einer besseren Position sein – vor allem bei solchen Flag-to-Flag-Rennen.»

Dass es in Le Mans zu diesem Szenario kommen könnte, hatten die Wetterberichte schon vorhergesagt. Ohnehin gilt: «Das Wetter ist hier so unvorhersehbar. Es ist immer ein spezielles Wochenende und das wissen wird. Ich war plötzlich mit Slick-Reifen im Wasser», lachte der Mallorquiner kopfschüttelnd. «Das war so schwierig zu kontrollieren. Ich habe es eigentlich auch gut kontrolliert, ich war hinter Zarco und habe mir gesagt: ‚Okay, überhole nicht, bleib einfach dort.‘ Ich habe auf der Runde sogar ein paar Plätze verloren, weil ich nicht stürzen wollte.»

Dem Frankreich-GP konnte der 23-Jährige auch Positives abgewinnen: «Mein Start war gut, meine ersten Runden waren gut, ich konnte bei trockenen Verhältnissen überholen und nach vorne kommen. Darüber bin ich glücklich, das Gefühl war wirklich gut.»

Umso schwerer wog die Enttäuschung beim Suzuki-Star: «Es ist schade, weil ich mich wirklich gut fühlte. Bei trockenen Verhältnissen hatten wir ein wirklich gutes Potenzial, heute auch im Nassen. Das Warm-up war wirklich positiv. Deshalb hatte ich erwartet, vorne bei den Jungs dabei zu sein. Aber was soll’s, so ist das Rennfahren.»

Ein Blick auf die WM-Tabelle zeigt: Der Titelverteidiger liegt nach fünf Rennen 31 Punkte zurück. Der Nuller kam denkbar ungelegen. «Ja, das stand so nicht auf meinem Plan», bedauerte Mir. «Es ist aber normal, dass man in einem WM-Kampf in ein paar Rennen Fehler macht. Wenn man nur einen macht, ist es sogar sehr gut. Und wichtig ist, dass wir die Fehler nicht wiederholen», schob er entschlossen nach.

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Márquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaró, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:

1. Quartararo 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaró 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Marquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Márquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:
1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pranac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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