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Johann Zarco (Ducati): Neuer Antrieb nach Bestzeit

Von Tim Althof
Johann Zarco benötigte einen Motivationsschub für den Österreich-GP

Johann Zarco benötigte einen Motivationsschub für den Österreich-GP

Ducati-Fahrer Johann Zarco überraschte gleich am Freitagmorgen mit einem neuen All-Time-Lap-Record auf dem Red Bull Ring. Der Franzose hatte dieses Szenario eingeplant, um seine Motivation fürs Rennen zu steigern.

Beim Grand Prix der Steiermark landete Johann Zarco in der Vorwoche nur auf dem enttäuschenden sechsten Rang, während sein Teamkollege Jorge Martin seinen ersten Sieg in der MotoGP-Klasse feierte. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, sah der Franzose den Erfolg seines Teams als Motivation, die er am Freitag beim Österreich-GP auf dem Red Bull Ring noch steigern wollte.

Ganz gezielt setzte Zarco in FP1 auf die Bestzeit, dabei ging der zweifache Moto2-Champion sogar einige Male über sein Limit. «Es war ein guter Tag, besonders das erste Training, denn ich wusste, dass die Bedingungen gut sind und ich bat das Team, einen frischen Reifen vorzubereiten, um damit am Ende der Session auf Zeitenjagd zu gehen. Wir waren heiß vom vergangenen Wochenende und ich wollte gleich ab der ersten Minute nichts unversucht lassen. Ich bin sehr glücklich, dass die Strategie aufgegangen ist», strahlte der 31-Jährige im Interview.

Mit einer Rundenzeit von 1:22,827 Minuten fuhr Zarco in Spielberg über eine Zehntelsekunde schneller als Teamkollege Martin am letzten Wochenende bei seiner Pole-Runde. «Ich hatte mir eine schnelle Runde vorgenommen und es ist schön, dass dabei dieser Rundenrekord heraussprang. Das Ganze gibt mir einen ordentlichen Vertrauensschub, aber mit Blick auf meinen Teamkollegen, weiß ich, dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind», betonte der WM-Zweite. «Jorge ist letzte Woche ein unglaubliches Rennen gefahren und um dahin zu kommen, muss ich mehr Runden drehen. Glücklicherweise habe ich mich in diese Richtung vorgearbeitet und ich bin froh, dass es sich bereits auszahlt.»

«Wir haben die schnelle Runde bereits am Morgen gefahren, weil wir die Hitze am Nachmittag umgehen wollten, aber mindestens genau so sicher wie der Vorsprung war am Ende des Tages der Regen», sagte Zarco. «Es war ein guter Tag, aber es war erst Freitag, deshalb sollten wir uns nicht zu sehr freuen.»

«Mir ging es darum, das mentale Vertrauen zu steigern, indem ich gezielt über das Limit gehe. Ich bin mir aber recht sicher, dass es noch nicht zu 100 Prozent perfekt ist. Gleichzeitig haben wir zwei Modifikationen am Motorrad vorgenommen und beide haben sich als gut herausgestellt. Das Motorrad muss immer mit dem Fahrer wachsen, beides muss kontinuierlich vorangetrieben werden und dann vereint werden, damit das Paket funktioniert», schilderte der Franzose am Nachmittag am Red Bull Ring.

Schielt der Routinier dem Rookie in der Box in die Daten, um daraus zu lernen? «Wenn ich sage, dass ich die guten Dinge von Jorge verfolge, bedeutet das nicht, dass ich sein Set-up kopiere», stellte er klar. «Ich benötige meine eigenen Einstellungen und ich habe nicht mal danach gefragt, wie er sein Motorrad abstimmt. Ich versuche seinen Weg der jugendlichen Unbekümmertheit zu verfolgen, denn er riskiert manchmal mehr und hat eine einfachere Herangehensweise. Bei seiner Pole-Runde letzte Woche hatte er beispielsweise zweimal ein blockierendes Vorderrad, was mir noch nicht passierte, doch am Ende sicherte er sich damit die beste Startposition.»

Zarco weiter: «Solche Dinge geben mir die Motivation, mich weiterzuentwickeln, denn in der MotoGP reicht es nicht vorne angekommen zu sein, du musst dich immer wieder motivieren, weiter zu arbeiten. Ich muss mich über das Limit treiben, um mich zu verbessern.»

MotoGP-Ergebnis, Spielberg, FP2 (13. August):

1. Lecuona, KTM, 1:27,520 min
2. Zarco, Ducati, + 3,397 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,717
4. Marc Márquez, Honda, + 3,833
5. Miller, Ducati, + 4,292
6. Alex Márquez, Honda, + 4,441
7. Rins, Suzuki, + 4,670
8. Pol Espargaró, Honda, + 4,884
9. Quartararo, Yamaha, + 5,264
10. Brad Binder, KTM, + 5,799
11. Martin, Ducati, + 5,888
12. Nakagami, Honda, + 6,016
13. Bagnaia, Ducati, + 6,127
14. Oliveira, KTM, + 6,431
15. Marini, Ducati, + 6,977
16. Rossi, Yamaha, + 7,177
17. Crutchlow, Yamaha, + 7,181
18. Bastianini, Ducati, + 7,234
19. Mir, Suzuki, + 7,787
20. Petrucci, KTM, + 8,102

MotoGP-Ergebnis, Spielberg, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (13. August):

1. Zarco, Ducati, 1:22,827 min
2. Mir, Suzuki, + 0,789 sec
3. Rins, Suzuki, + 0,903
4. Nakagami, Honda, + 0,963
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,014
6. Quartararo, Yamaha, + 1,038
7. Alex Márquez, Honda, + 1,054
8. Bagnaia, Ducati, + 1,076
9. Marc Márquez, Honda, + 1,140
10. Martin, Ducati, + 1,217
11. Pol Espargaró, Honda, + 1,270
12. Bastianini, Ducati, + 1,410
13. Marini, Ducati, + 1,503
14. Rossi, Yamaha, + 1,508
15. Oliveira, KTM, + 1,520
16. Brad Binder, KTM, + 1,655
17. Miller, Ducati + 1,701
18. Petrucci, KTM, + 1,928
19. Lecuona, KTM, + 1,965
20. Crutchlow, Yamaha, + 2,468

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