Alex Márquez (8./Honda): «Joan war richtig angepisst»
Alex Márquez: Gelingt am Sonntag ein Top-10-Platz?
Im für das Rennen ausschlaggebenden vierten freien Training am Samstag schaffte Alex Márquez mit seiner LCR-Honda den starken sechsten Rang und er machte seinen Fans damit sogar Hoffnung auf einen Platz in den ersten beiden Startreihen für das MotoGP-Rennen am Sonntag in Portimão. Dabei traf der Spanier während der Session noch eine wichtige Entscheidung.
«In FP4 sah ich, dass Ducati, Yamaha und ein paar KTM sehr schnell und recht konstant mit dem harten Hinterreifen unterwegs waren. Unser Plan vom Freitag war eigentlich, dass wir in FP4 den Medium testen, doch nach dem dritten freien Training waren wir uns etwas unsicher. Weil die anderen dann auf dem harten Reifen fuhren, haben wir uns auch dafür entschieden, obwohl wir nur Daten aus sechs Runden mit dieser Mischung hatten», schilderte der 25-Jährige am Nachmittag im Interview.
Márquez weiter: «Im Warm-Up am Sonntag müssen wir schauen, wie es läuft und anschließend werden wir uns für einen passenden Rennreifen entscheiden. Dabei geht es nicht um die eine Runde, sondern ob der Reifen an Performance verliert. In FP4 hat der harte Reifen ganz gut funktioniert.»
Das Qualifying beendete der Honda-Pilot auf dem achten Platz, auf Pole-Mann Francesco Bagnaia vom Ducati-Werksteam verlor der jüngere der beiden Márquez-Brüder 0,466 Sekunden, Weltmeister Quartararo (Yamaha) startet nur einen Platz vor ihm. In der letzten fliegenden Runde gab es einen Moment mit Suzuki-Werkspilot Joan Mir, der nach der Session wild in die Richtung des LCR-Fahrers gestikulierte. Was war geschehen?
«Joan war nach dem Qualifying richtig angepisst und ich verstehe auch warum. In der ersten schnellen Runde des zweiten Versuchs war ich bereits schneller als zuvor und ich bin am Zielstrich schon sehr nah an ihm dran gewesen. Wir haben etwas mehr Leistung und deshalb sind wir gleichzeitig in Kurve 1 angekommen, sein Bremspunkt war aber früher als meiner, also musste ich mich für das Überholmanöver entscheiden.»
«Es war mein Fehler, weil ich ihn bei seiner Arbeit gestört habe», betonte der ehemalige Moto2-Weltmeister. «Hätte ich etwas früher gebremst, wären wir wohl beide in der Lage gewesen, uns zu verbessern. Ich bin bereits bei ihm gewesen und habe mich entschuldigt, denn es war mein Fehler. Solche Dinge passieren und wir verstehen seine Situation.»
Generell scheint Honda auf der 4,592 km langen Strecke an der Algarve sehr gut klarzukommen, wie sieht der Spanier das? «Manchmal ist es schwierig zu verstehen, warum die Honda bei hohen oder niedrigeren Temperaturen gut funktioniert», begann er und fügte hinzu: «Es scheint, als hätten wir mit einigen Updates dazu beigetragen, dass das Bike bei allen Bedingungen deutlich besser geworden ist. Auch wenn ich hinter den Werkspiloten fahre, sieht es nicht schlecht aus, unser Paket passt aber auch gut zu dieser Piste. Für die Ingenieure von HRC ist es wichtig, alle Details zu analysieren und die Performance zu verstehen. Warum wir hier aber so stark sind, das kann ich nicht erklären.»
MotoGP Portimão, Q2 (6. November):
1. Bagnaia, Ducati, 1:38,725 min
2. Miller, Ducati, 1:38,829 min, + 0,104 sec
3. Mir, Suzuki, 1:38,893, + 0,168
4. Martin, Ducati, 1:38,916, + 0,191
5. Zarco, Ducati, 1:38,918, + 0,193
6. Pol Espargaró, Honda, 1:39,058, + 0,333
7. Quartararo, Yamaha, 1:39,131, + 0,406
8. Alex Márquez, Honda, 1:39,191, + 0,466
9. Morbidelli, Yamaha, 1:39,321, + 0,596
10. Lecuona, KTM, 1:39,387, + 0,662
11. Rins, Suzuki, 1:39,649, + 0,924
12. Marini, Ducati, 1:39,828, + 1,103
Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:39,283
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,389
15. Petrucci, KTM, 1:39,595
16. Rossi, Yamaha, 1:39,604
17. Oliveira, KTM, 1:39,624
18. Viñales, Aprilia, 1:39,738
19. Binder, KTM, 1:39,859
20. Bradl, Honda, 1:39,907
21. Dovizioso, Yamaha, 1:39,918
22. Nakagami, Honda, 1:40,009