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Gigi Dall'Igna (Ducati): «Wir hatten selbst Bedenken»

Von Manuel Pecino
Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna spricht im Interview über die Saison des Werksteams. Gleichzeitig erklärt der Italiener, welche Ziele und Philosophien er verfolgt.

Das Risiko hat sich ausgezahlt. Mit Francesco Bagnaia und Jack Miller hat das Ducati Lenovo Team die Team-WM gewonnen. Zudem setzte sich der Hersteller aus Borgo Panigale in der Konstrukteurs-WM durch und auch in der Fahrer-WM hielt Francesco Bagnaia den Titelkampf gegen Fabio Quartararo bis zum zweiten Misano-GP am 24. Oktober offen. Am Ende jubelte aber der Franzose, weil er sich in der ersten Jahreshälfte ein Polster erarbeitet hatte.

Trotzdem ist Gigi Dall'Igna mit der Saison zufrieden, weil die Piloten starke Ergebnisse ablieferten. «Es ist schwierig, eine Sache zu nennen, die mich besonders glücklich macht. Aber wir haben uns eine ganz andere Situation verschafft. Gegen Ende der Saison 2020 wurden wir kritisiert, weil wir uns von unseren beiden Fahrern getrennt und uns neu aufgestellt haben. Wir hatten selbst Bedenken, aber am Ende ist alles gut ausgegangen», sagt der Rennchef. «Jeder bei Ducati hat einen soliden Job abgeliefert und wir konnten zum zweiten Mal nacheinander den Konstrukteurstitel gewinnen. Ich bin zufrieden.»

Es gibt aber immer auch eine Kehrseite. Dazu hat sich Dall'Igna geäußert: «In der entscheidenden Phase der Saison wurde klar, dass wir den Titel hätten gewinnen können. Pecco war sehr stark. Ich denke, das einzige Problem war, dass wir zu Saisonbeginn noch keine klare Vorstellung hatten, welches Potenzial wir haben.»

Bagnaia und Miller kamen von Pramac Racing ins Werksteam und mussten sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Auch für Dall'Igna war es eine neue Situation, wie er bestätigt: «Es ist normal, dass man Zweifel hat, wenn man etwas Neues anfängt. Aber man muss diese Zweifel kontrollieren, weil man eine Gruppe führen muss und keine Sorgen nach außen tragen darf.»

Die Sorgen und Zweifel schwanden aber, weil mit Miller, Bagnaia und Rookie Jorge Martin gleich drei Fahrer siegreich waren. Dazu gehörte auch Johann Zarco lange zum erweiterten Favoritenkreis und mit Enea Bastianini glänzte ein weiterer Neuling am Ende der Saison.

«Mein Ziel ist es, ein Motorrad hinzustellen, auf dem nicht nur ein Fahrer schnell ist», sagt Dall'Igna. «Auch in der Vergangenheit haben wir mit vielen Fahrern Rennen gewinnen können. Alle hatten unterschiedliche Fahrstile. Es ist meine Philosophie, nicht nur den Wünschen eines Fahrers zu folgen. Ich gehe lieber nach Statistiken und Zahlen. Wenn man dann ein Problem löst, dann löst man es für alle Fahrer und nicht nur für einen.»

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