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Marc Márquez: «Alle Optionen lagen auf dem Tisch»

Von Nora Lantschner
Mit diesem Schnappschuss meldete sich Marc Márquez in dieser Woche aus dem Training

Mit diesem Schnappschuss meldete sich Marc Márquez in dieser Woche aus dem Training

Hondas MotoGP-Star Marc Márquez gibt sich nach der Rückkehr auf sein Trainings-Motorrad vorsichtig optimistisch, er spricht aber auch offen über die harte Zeit, die hinter ihm liegt.

Marc Márquez absolvierte am Freitag bei der Online-Presserunde im Rahmen der HRC-Vorstellung seinen ersten offiziellen Auftritt seit dem Trainingsunfall auf dem Enduro-Bike am 30. Oktober und wurde natürlich mit vielen Fragen zu seiner körperlichen und mentalen Verfassung überhäuft.

«Mit der Genesung einer solchen Verletzung, bei der es um das Sehvermögen geht, kann man nicht spielen. Du kannst nicht sagen: ‚Okay, ich versuche es jetzt mal.‘ Nein, das geht nicht, denn entweder du siehst klar oder du siehst nicht klar. On oder off», erklärte der 28-jährige Spanier, der nach 2011 zum zweiten Mal unter einer Diplopie litt, also binokulare Doppelbilder sah.

«Natürlich bin ich der erste, der am nächsten Tag wieder fahren möchte», räumte der achtfache Weltmeister ein. «Aber ich erlebte schon vor zehn Jahren genau dieselbe Situation und man weiß in diesen Fällen nicht, wie lange es dauert. Der Arzt konnte mir auch nicht sagen, ob es einen Monat, drei oder sechs dauern wird. Denn auch die Ärzte wissen es nicht. Es war schwierig, aber Schritt für Schritt wurde es besser.»

Marc Márquez sagte aber auch ganz offen: «Wenn man eine solche Verletzung erleidet, liegen alle Möglichkeiten auf dem Tisch – eine OP genauso wie die Möglichkeit, nicht mehr Motorrad zu fahren. Es war schwierig. Es ist eine harte Zeit, weil deine Zukunft ungewiss ist.»

«Vor allem im letzten Monat wurde es aber immer besser», schilderte der Repsol-Honda-Star zu seinem Genesungsprozess. «Als ich mich besser fühlte, fing ich vor einer Woche mit ein bisschen Rennradfahren an, danach versuchte ich es auf dem Mountainbike. Das Gefühl wurde immer besser und der Arzt bestätigte dieses Gefühl in dieser Woche bei der Kontrolle. Er erlaubte mir, wieder ein Motorrad zu fahren.»

Für das erste Motorrad-Training nach fast drei Monaten wählte Márquez in dieser Woche sein Motocross-Bike und den Ponts Circuit (Lleida), unweit von seiner Heimat Cervera. Nächster Schritt auf dem Weg zurück ist ein Test auf Asphalt. «Bevor ich bestätige, dass ich in Malaysia dabei bin, will ich noch mehr Tage fahren und es vor allem auf einer asphaltierten Rennstrecke versuchen», unterstrich Marc. «Denn wenn ich die Pre-Season beginne, will ich zu 100 Prozent sicher sein, dass ich bereit bin, eine normale Saison zu bestreiten.»

Ist die Option einer Operation also endgültig vom Tisch? «Wenn ich ein Motorrad fahre, dann weil wir die Operation offenbar nicht brauchen. Ich fahre natürlich nur Motorrad, weil mein Sehvermögen perfekt ist», bekräftigte Márquez auf Nachfrage. «Vor allem aber befolge ich den Rat des Arztes. Er will sehen, wie sich die Situation auf einer GP-Strecke bei Highspeed darstellt, an einem Testtag mit vielen Runden, um zu sehen, ob ich vielleicht Probleme bekomme, wenn ich müde werde… Ich will das gut abwägen und mein Arzt will all diese Dinge abwägen, bevor er mir erlaubt, am Malaysia-Test teilzunehmen.»

«Vom Moment der Verletzung an gingen wir einen konservativen Weg, Schritt für Schritt, mit der Zeit wird es in Ordnung kommen. Wenn es die Zeit nicht richtet, dann brauchen wir eine OP – aber es sieht danach aus, dass die Zeit auf eine gute Weise arbeitet», gab der MotoGP-Star Entwarnung. «Im Moment ist ein Eingriff nicht nötig und ich hoffe, keine Augen-OP mehr zu haben.»

Wie geht es seinem rechten Oberarm nach der verletzungsbedingten Trainingspause? «Meine Pre-Season war nicht perfekt, wir arbeiteten sehr hart, konzentrierten uns aber mehr auf das Sehvermögen», räumte Marc Márquez ein, der aber auch betonte: «Dem Arm und der Schulter geht es viel besser. Jetzt versuchen wir einen Weg zu finden und zu planen, wie wir während der Saison arbeiten, um nicht wieder dieselben Probleme wie im Vorjahr zu bekommen – diese Reizungen, die zu Schmerzen führen und alles schwieriger machen. Das müssen wir unterbinden.»

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