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Matteo Ballerin (WithU): Warum er GP-Sponsor wurde

Von Günther Wiesinger
Das neue WithU-Yamaha-Team: Matteo Ballerin, Darryn Binder, Razlan Razali, Dovizioso und Yamaha-Rennchef Lin Jarvis

Das neue WithU-Yamaha-Team: Matteo Ballerin, Darryn Binder, Razlan Razali, Dovizioso und Yamaha-Rennchef Lin Jarvis

Als das Yamaha-Kundenteam von Razlan Razali für 2022 den malaysischen Hauptsponsor aus der Ölbranche verlor, fackelte WithU-Chef Matteo Ballerin nicht lange. Er finanziert das Team mit Andrea Dovizioso und Darryn Binder.

Seit einigen Jahren tritt der italienische Energiekonzern WithU als Sponsor im Motorrad-GP-Sport auf. Doch Matteo Ballerin (48), Chief Executive Officer (CEO) von WithU, ist bisher in der Öffentlichkeit wenig in Erscheinung getreten. SPEEDWEEK.com hat den italienischen Unternehmer getroffen und ihn zu seinen Beweggründen gefragt.

WithU ist mit einem interessanten Geschäftsmodell erfolgreich geworden. Die Firma, die unter dem Dach des Mutterkonzerns «Europe Energy» angesiedelt ist, bietet den Kunden vier Produkte in einer einzigen APP an: Elektrizität, Gas, Mobiltelefonie und Internet an. «Das sind lauter Dinge des täglichen Gebrauchs, und unsere Kunden bekommen für alle vier Produkte nur eine Rechnung im Monat, damit machen wir ihnen das Leben leichter», erklärte Matteo Ballerin. «Mit unserer APP kannst du in diesen vier Bereichen alle deine Probleme lösen. Wir bewegen uns in einem Markt mit vielen Anbietern, und es ist für den Verbraucher nicht so einfach zu verstehen, ob er Geld spart oder nicht. Bei den Stromhändlern sind die Kosten für den Kunden schwierig zu verstehen, auch im Mobilfunkgeschäft ist es ähnlich. Du kannst dir 1000 unterschiede Angebote holen… Ich helfe den Kunden Geld zu sparen. Was noch wichtiger ist: Ich helfe den Kunden Zeit zu sparen und erleichtere ihnen das Leben. Das ist der Grund, warum wir WithU gestartet haben.»

WithU nutzt die Plattform MotoGP zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades, denn das Unternehmen (es bietet Strom, Gas, Internet und Mobilfunk an) will weiter expandieren. WithU ist längst auch in Ländern außerhalb von Italien aktiv. In Slowenien, Rumänien. Dazu existieren Minderheitsbeteiligungen an Firmen in Serbien, Kroatien, Montenegro und Albanien. Ich werde vielleicht bei diesen Firmen eine Mehrheitsbeteiligung kaufen. Aber die hauptsächliche Geschäftsidee ist, ein europäisches Projekt zu betreiben. In den nächsten fünf Jahren wollen wir in weitere Länder expandieren, auch nach Österreich, Deutschland und Frankreich. Wir werden in den unterschiedlichen Ländern auch unterschiedliche Dienstleistungen anbieten. Doch wir haben die Idee einer gesamteuropäischen Firmengruppe. Deshalb haben wir für die Promotion unserer Marke keinen lokalen Sport in Italien ausgewählt, sondern die MotoGP-Weltmeisterschaft, die weltweit Beachtung findet.»

Bisher ist Matteo Ballerin 100-Prozent-Eigentümer des Unternehmens, aber das könnte sich in absehbarer Zeit ändern.

Ballerin: «Vielleicht gehen wir an die Börse oder wir finden einen Investor. Denn unser Geschäftsfeld wird immer größer. Die finanzielle Situation ist bei einer starken Expansion nicht einfach. Denn technisch kaufe ich heute die Energie ein, ich stelle sie morgen meinen Kunden zur Verfügung, sie bezahlen aber erst einige Zeit später. Um den Cashflow zu gewährleisten, brauche ich eine Bank für die Zwischenfinanzierung. Unsere wirtschaftlichen Ergebnisse sind gut, aber die italienischen Banken haben strenge Limits. Wenn ich diese Limits überschreiten will, muss ich an die Börse gehen oder einen Teilhaber finden.»

WithU erzeugt keine Energie, sondern die Firma betreibt einen Handel damit. Ballerin: «Ich kaufe Energie ein und verkaufe sie weiter. Ich kaufe überall ein. Wir managen mehr als 80 unterschiedliche Kraftwerke, die erneuerbare Energie erzeugen. Gleichzeitig bin ich einer der größten Käufer von Schweizer Atomenergie. In Österreich arbeite ich eng mit der Verbund AG zusammen, dazu mit der Salzburg AG für Energie.»

Das WithU-Yamaha-RNF-Team rechnet mit einem Jahresbudget von 12 bis 13 Millionen Euro. «Unser Beitrag liegt unter 5 Millionen», verriet Matteo Ballerin gegenüber SPEEDWEEK.com.


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