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Sachsenring, Lügendetektortest für Ducati und Honda

Von Manuel Pecino
Während Honda in den vergangenen Jahren dank Marc Márquez auf dem Sachsenring dominierte, blickt Ducati auf eine schwache Bilanz. Das Werk aus Borgo Panigale war in Sachsen bisher nur einmal 2008 siegreich.

Der Sachsering markiert die Halbzeit der MotoGP-Saison 2022. Nach Absage des Finnland-GP verbleiben 20 Rennen im Kalender, der Deutschland-GP ist die zehnte Station.

In Vorbereitung auf den GP kamen zwei interessante Details zum Vorschein. Der Sachsenring ist für Ducati ein «schwarzes Loch» und das bereits seit des MotoGP-Eintritts des Herstellers aus Borgo Panigale 2003. Für Honda ist der Sachsenring das komplette Gegenteil. Nicht nur dank der achtjährigen MotoGP-Siegessträhne von Marc Márquez, sondern da auch schon vier weitere HRC-Fahrer auf der obersten Stufe des Treppchens standen.

Ducati und seine Tabu-Strecke

Gigi Dall'Igna's Bikes sind aktuell die stärksten im MotoGP-Feld sind. Das wird bestätigt durch fünf von zehn möglichen Siegen mit zwei Fahrern sowie ihrer Maxime, dass das Niveau des Motorrades durch den zweiten Fahrer bestimmt wird. Neben den beiden Rennsiegern – Enea Bastianini und Pecco Bagnaia – stand Ducati mit Jorge Martín, Johann Zarco und Jack Miller auf dem Podest. Aber wird das aktuelle Level der Desmosedici ausreichen, um den Ducati-Sachsenring-Fluch zu brechen?

Das ist die Übersicht der besten Resultate, die Ducati auf dem Sachsenring seit ihrem MotoGP-Eintritt erreicht hat:

2003: Podest
2004: Platz 11
2005: Platz 9
2006: Platz 5
2008: Sieg
2009: Platz 4
2010: Podest
2011: Platz 8
2012: Platz 6
2013: Platz 7
2014: Platz 5
2015: Platz 5
2016: Podest
2017: Platz 6
2018: Platz 4
2019: Platz 4
2021: Platz 5

Mit anderen Worten, Ducati hat auf dem Sachsenring nur einmal gewonnen und das vor langer Zeit. Damals gewann Casey Stoner, nachdem Dani Pedrosa in Führung liegend gestürzt war. Zum letzten Mal war Ducati mit Andrea Dovizioso auf dem Podium zu finden, als dieser 2016 Dritter wurde.

Es ist wahr, dass der Sachsenring aufgrund seiner einzigartigen Charakteristik schon immer eine Schwachstelle der Ducati-Bikes war. Wird sich die Situation ändern, jetzt wo die Desmosedici zum Fahrstil so vieler verschiedenen Fahrer passt? Um das herauszufinden ist Ducati mit acht Fahrern zum Sachsenring gereist.

Honda, Sachsenring ohne Marc Márquez

Das erste Argument für Marc Márquez und den Sachsenring sind seine acht Siege in Folge auf Honda. Ein unglaublicher Rekord, den Marc Márquez vergangenes Jahr aufgestellt hat, indem er dort zum ersten Mal seit seiner Rückkehr nach seinem Sturz in Jerez im Juli 2020 gewann. Acht aufeinanderfolgende Siege, die zu seinem Sieg in der 125-ccm-Klasse sowie seinen beiden Moto2-Siegen addiert werden müssen.

Leider wird Márquez an diesem Wochenende nicht auf seiner «Heimstrecke» dabei sein, weshalb es interessant sein wird, zu was die vier Fahrer, die Hondas Souveränität auf dem Sachsenring verteidigen, im Stande sind zu leisten. Doch neben Marc Márquez waren auch noch andere Fahrer für HRC auf dem Sachsenring siegreich.

2002 hat in Deutschland Valentino Rossi gewonnen, in den beiden Jahren darauf siegten mit Sete Gibernau und Max Biaggi erneut zwei HRC-Piloten. 2010, 2011 und 2012 triumphierte Dani Pedrosa, bevor 2013 Márquez´ Siegesserie startete. Mit anderen Worten, mit Ausnahme von 2005, 2006, 2008 und 2009 hat Honda jedes MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring gewonnen. Ihr schlechtestes Ergebnis war ein vierter Platz in der Saison 2008.

Es liegt also eine große Herausforderung vor Espargaró, Nakagami und Alex Márquez.

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