Valencia 16 Uhr: Ducati vorn, Oliveira & Miller stark
Weltmeister Ducati packte am Dienstag neue Verkleidungen an die Bikes von Pecco Bagnaia, Johann Zarco und Jorge Martin. Große Änderungen waren besonders an den Seitenverkleidungen zu erkennen, sie ähnelten der von Aprilia. Bagnaia selbst fuhr am Morgen die wenigsten Runden der Stammfahrer, am Nachmittag spulte er jedoch das eine oder andere zusätzliche Programm ab.
Übrigens: Die beiden Ducati GP22, die Jack Miller in diesem Jahr im Werksteam steuerte, wurden am Dienstag aufgeteilt. Fabio Di Giannantonio (Gresini Racing) hat je eine GP21 und eine GP22 zur Verfügung, gleiches gilt für Marco Bezzechhi aus dem VR46-Team. Alex Márquez fährt bei Gresini mit der GP21 von Enea Bastianini aus dieser Saison.
Für Yamaha geht es um das Ganze. Fabio Quartararo hatte das ganze Jahr über zu wenig Leistung geklagt. Beim Test nach dem Misano-GP gab es erstmals eine neue Motorvariante für die M1 und der Franzose war zufrieden mit den ersten Schritten. Beim Test nach dem letzten Saisonrennen in Valencia hat der Vizeweltmeister drei verschiedene Yamaha-Bikes in seiner Box. Hinzu kam ebenfalls ein neues Aerodynamik-Paket unter anderem auch mit den «Pokémon-Flügeln» am Heck.
Bei Honda tüftelt Marc Márquez ebenfalls mit drei RC213V-Bikes in seiner Box. Neben einigen Neuerungen an der Verkleidung wurde bei ihm eine Karbon-Kupplung im Einsatz entdeckt. Wer nach diesem Testtag auf dem vier Kilometer langen Kurs in Cheste auf erste Einschätzungen von Joan Mir (Honda), Jack Miller (KTM), Alex Rins (Honda) und Pol Espargaró (GASGAS) wartet, nachdem sie ihre neuen Arbeitsgeräte ausprobiert haben, wird enttäuscht. Alle dürfen durch ihre Verträge mit den diesjährigen Herstellern nicht über die Erfahrungen sprechen.
Für Brad Binder und KTM geht es darum, das Gefühl für das Chassis, das auch am Sonntag auf dem Ricardo Tormo Circuit im Renneinsatz war, zu bestätigen. Außerdem wird eine neue Sitzeinheit und das neue Auspuffsystem getestet. Kurz vor 16 Uhr Ortszeit entwickelte sich an der RC16 des Südafrikaners rauch, er konnte jedoch langsam zur Box zurückkehren. Auch bei KTM-Neuling Jack Miller war Rauch zu entdecken, die hintere Radabdeckung war zerbrochen und schliff anschließend am Reifen.
In der Zwischenzeit hat VR46-Fahrer Luca Marini mit einer Rundenzeit von 1:30,032 min die Bestzeit übernommen. Der Bruder von Superstar Valentino Rossi liegt 90 Minuten vor dem Ende 0,293 Sekunden vor Maverick Viñales (Aprilia) und etwas mehr als drei Zehntel vor Aprilia-Neuling Miguel Oliveira auf Platz 3. Aleix Espargaró (Aprilia) und Marco Bezzecchi (Ducati) komplettieren die Top-5.
Marc Márquez liegt als bester Honda-Fahrer auf Position 10, direkt vor Jack Miller (1:30,787 min), der als Zehnter einen beachtlichen Sprung im Gegensatz zur Wertung um 13 Uhr schaffte. Er ist mit seiner Zeit bereits sechs Zehntel schneller als im Valencia-Rennen am Sonntag mit der Ducati. Yamaha-Star Fabio Quartararo liegt um 16 Uhr mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf Platz 14 – obwohl er mit 75 Runden am fleißigsten war.
Während Oliveira, Miller und Alex Márquez also bisher stark auf ihren neuen Bikes unterwegs sind, haben die Ex-Suzuki-Fahrer Joan Mir und Alex Rins große Mühe auf der Honda RC213V.
Valencia-Test, MotoGP, Stand um 16 Uhr (8.11.):
1. Marini, Ducati, 1:30,032 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,293 sec
3. Oliveira, Aprilia, + 0,335
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,366
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,499
6. Martin, Ducati, + 0,544
7. Bastianini, Ducati, + 0,560
8. Zarco, Ducati, + 0,594
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,607
10. Marc Márquez, Honda, + 0,644
11. Miller, KTM, + 0,755
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,810
13. Brad Binder, KTM, + 1,052
14. Quartararo, Yamaha, + 1,055
15. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,095
16. Bagnaia, Ducati, + 1,154
17. Nakagami, Honda, + 1.225
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,257
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,308
20. Mir, Honda, + 1,528
21. Rins, Honda, + 1,577
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 2,206
23. Pirro, Ducati, + 2,273