Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Stehen Marc Márquez und Honda am Scheideweg?

Von Adam Wheeler
Marc Márquez (30)

Marc Márquez (30)

In der neuen Doku-Serie «Marc Márquez ALL IN» berichtete der sechsfache MotoGP-Champion überraschend offen und deutlich von seiner Aussprache mit HRC im Vorjahr. Am Rande der Teamvorstellung wurde natürlich nachgehakt.

Marc Márquez ließ bei der Repsol-Honda-Teampräsentation am Mittwoch in Madrid keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen. Das allein wird aber nicht reichen, die RC213V muss besser werden. «Wir arbeiten alle in eine Richtung, an einem Motorrad, das schnell, konkurrenzfähig und gleichzeitig sicher ist», unterstrich der 59-fache MotoGP-Sieger. «In den fünf Rennen nach meinem Comeback hatte es eine Veränderung der Philosophie gegeben, es war nicht dasselbe Motorrad, das ich vor meiner vierten OP zurückgelassen hatte.»

Immer wieder auffällig waren bei den Honda-Piloten die harten Abflüge per Highsider. «In Malaysia war es ziemlich gut, ich hatte keine Schreckmomente, aber es gibt auch nicht immer eine Vorwarnung, wenn so etwas passiert», räumte der achtfache Weltmeister darauf angesprochen ein.

Den Tests will Márquez allerdings keine allzu große Bedeutung zumessen: «Das echte Bild wird sich für mich und das Team bei den Grand Prix ergeben. Bei den Tests ist viel Gummiabrieb auf der Strecke, man fährt anders und verbringt viel Zeit auf der Strecke. Ja, es ist nützlich, um technische Dinge auszuprobieren, aber nicht wirklich, um den Level zu verstehen, auf dem wir stehen.»

Was braucht Marc von seiner RC213V? «Gemeinsam mit Honda arbeiten wir daran, die Aspekte zu verbessern, die am meisten nötig ist, ohne dabei die guten Aspekte zu verlieren. Das Konzept des Motorrads ist ziemlich ähnlich zum Vorjahr, als wir im Kurvenausgang mit der Traktion und Beschleunigung viel verloren haben. Daran haben die Ingenieure am meisten gearbeitet. Als Fahrer können wir sagen, was das Problem ist, danach liegt es an den Ingenieuren, eine Lösung zu finden. Wir arbeiten, um insgesamt ein konkurrenzfähiges Motorrad zu haben.»

Einige Szenen aus der in dieser Woche veröffentlichten Doku-Serie «Marc Márquez ALL IN» erwecken den Eindruck, dass die Beziehung zwischen Honda und dem achtfachen Weltmeister womöglich an einem Scheideweg steht («Ich will zurück an die Spitze. Mit euch, aber wenn es nicht mit euch ist, werde ich mich damit abfinden»).

Neigt sich seine Geduld dem Ende zu? «Wie man in der Doku-Serie sieht, gibt es im Leben eines Sportlers, vor allem in sehr schwierigen Momenten, Höhen und Tiefen. Nicht nur auf der Strecke, sondern auch abseits. Mit Honda ist der gegenseitige Respekt groß. Wir wissen, wann die Zeit gekommen ist, um etwas offen ins Gesicht zu sagen, oder wenn es besser ist, einfach ruhig zu bleiben», erklärte Marc, seit seinem MotoGP-Debüt 2013 treuer Repsol-Honda-Fahrer.

Gleichzeitig räumte der 30-jährige Spanier ein: «Natürlich gibt es einige Momente, in denen man, als Fahrer und als Honda-Angestellter, das Beste von ihnen will, denn mein Ziel ist zu gewinnen – und ich will mit ihnen gewinnen. Das ist das erste Ziel. Manchmal musst du als Fahrer pushen. Es gab einen Moment, in dem es darum ging, Honda zu pushen, und jetzt ist der Moment gekommen, um geduldig zu sein und gemeinsam zu arbeiten. Wir haben eine sehr lange Beziehung und wir respektieren uns gegenseitig sehr. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam an die Spitze zurückkehren werden», bekräftigte er.

Sieht Marc Márquez bei Honda denn einer Veränderung in der Arbeitsweise? «Wie man in der Doku-Serie sieht, hatten wir in Österreich ein gutes und produktives Meeting mit Honda und HRC. Es war der richtige Moment, um es abzuhalten und im Hinblick auf 2023 zu reagieren. Man muss wissen, wann die Zeit für solche Treffen gekommen ist, und wann du sanftmütiger sein und weitermachen musst. Es war an der Zeit, etwas zu verändern, das hat auch HRC erkannt – und sie haben es getan. Ein Beispiel ist der Technical Manager Ken Kawauchi», verwies er auf den Neuzugang, der von Suzuki zu Honda wechselte.

«Ich bin Takeo Yokoyama dankbar, weil wir gemeinsam einen großartigen Job gemacht haben, aber sie habe nun die Veränderung beschlossen und schon in Malaysia war die Arbeitsweise anders», fuhr der sechsfache MotoGP-Champion fort. «Wie ich dort gegenüber den Journalisten schon gesagt habe, ist es anders, ich muss mich auch anpassen. Ich akzeptiere diese Rolle. Wir arbeiten auf eine andere Weise, ich hoffe, auf eine produktive Weise für die Zukunft.»

Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350

Ergebnis Sepang-Test, 12.2.:

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Zarco, Ducati, + 0,963
16. Miller, KTM, + 1,012
17. Oliveira, Aprilia, + 1,033
18. Rins, Honda, + 1,043
19. Quartararo, Yamaha, + 1,054
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

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