Gino Borsoi: «Jorge Martin ist für viele interessant»
Jorge Martin bescherte Pramac Racing in seinem Rookie-Jahr beim Steiermark-GP 2021 in Spielberg den ersten MotoGP-Sieg. Der gefeierte Jungstar galt dann als aussichtsreicher Kandidat für einen Platz im Ducati-Werksteam ab 2023, allerdings übertrumpft ihn im Vorjahr Enea Bastianini mit vier Saisonsiegen und WM-Rang 3. Die «Bestia» bekam schließlich den Vorzug und tritt nun an der Seite von Titelverteidiger Pecco Bagnaia an.
Der «Martinator», 2022 WM-Neunter, musste dagegen mit einem Verbleib bei Pramac Vorlieb nehmen. Kann der 25-jährige Madrilene dennoch um den Titel kämpfen? Immerhin verfügt er über Werksunterstützung, wenn auch im Kundenteam.
«Ich muss ehrlich sagen, den Fahrer dafür haben wir, die Motorräder genauso, von Ducati fehlt uns absolut nichts, die Mannschaft ist absolut fähig – die Zutaten sind also alle vorhanden», zählte der neue Pramac-Teammanager Gino Borsoi auf. «Danach müssen wir dazu in der Lage sein, alles zusammenzufügen, damit es funktioniert. Ich glaube, ganz ehrlich, dass uns in diesem Jahr nichts fehlt. Einfach ist es natürlich nicht», weiß der ehemalig 125er-GP-Pilot.
Schon im Winter machten immer wieder Gerüchte die Runde, dass Martin aufgrund der verpassten Beförderung in das Ducati-Lenovo-Werksteam für einen Wechsel zu einem anderen Hersteller offen sei. Könnte ihn dieser Umstand ablenken? «Gerüchte gibt es immer, das gehört im MotoGP-Umfeld dazu», winkte Borsoi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com betont gelassen ab.
Der 49-jährige Italiener räumte aber auch ein: «Klar, wenn du glaubst, dass du ins Werksteam kommen wirst, und es dann nicht der Fall ist… Er ist ein Talent, andere Hersteller sind an ihn herangetreten. Klarerweise wird er für viele ein interessanter Fahrer. Ich glaube aber, dass er mit dem Motorrad und dem Team sehr glücklich ist. Er hat immerhin das Bike, das Weltmeister geworden ist», verwies Borsoi auf den Titelgewinn von Bagnaia im Vorjahr.
«Es stimmt, dass wir nicht das Werksteam sind, aber es ist so, als wären wir eines, denn uns fehlt es an nichts, vor allem in diesem Jahr. Wir werden über identisches Material wie die Werksfahrer verfügen», bekräftigte der Pramac-Teammanager. «Wie gesagt, es liegt an uns.»
«Ich glaube, dass Jorge entspannt ist und weiß, dass er mit dem, was er hat, gegen die Werksfahrer kämpfen kann. Wir arbeiten daran, dass sich das bewahrheitet», unterstrich Borsoi.
Den Portimão-Test beendete Martin am vergangenen Sonntag als Achter (und siebter Ducati-Pilot!), allerdings hob sich der explosive Spanier die Zeitenjagd für das erste GP-Wochenende auf.
Portimão-Test, kombinierte Zeiten (11./12.3.):
1. Bagnaia, Ducati, 1:37,968 min
2. Zarco, Ducati, + 0,296 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,334
4. Marini, Ducati, + 0,342
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,383
6. Bastianini, Ducati, + 0,405
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,434
8. Martin, Ducati, + 0,466
9. Brad Binder, KTM, + 0,512
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,601
11. Oliveira, Aprilia, + 0,616
12. Viñales, Aprilia, + 0,710
13. Mir, Honda, + 0,794
14. Marc Márquez, Honda, + 0,810
15. Rins, Honda, + 0,814
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,886
17. Miller, KTM, + 0,941
18. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,006
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,098
20. Nakagami, Honda, + 1,341
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,673
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,699
23. Pirro, Ducati, + 2,131
24. Bradl, Honda, + 2,194