Jonas Folger (GASGAS): «Ich stehe jederzeit bereit»
Jonas Folger heimste bei seinen drei Grand Prix als Ersatzfahrer für Pol Espargaró im GASGAS Factory Racing Tech3-Team von Hervé Poncharal in Austin vier und in Le Mans drei kostbare WM-Punkte ein, die ersten im GP-Sport seit der Saison 2017, die beim Motegi-GP im Tech3-Yamaha-Team wegen eines Burn-outs frühzeitig zu Ende ging.
Auch beim Frankreich-GP profitierte der Bayer von einigen Stürzen. «Ich habe auch selbst einige heikle Situation erlebt», schilderte Jonas. «Es war schon schwierig, weil die meisten im Rennen hinten und vorne mit der Soft-Mischung gefahren sind. Das war eine Herausforderung, weil dieser Compound in den Bremszonen weicher ist und mehr arbeitet. Der Medium-Vorderreifen war aber auch nicht gut; es hat für diese Verhältnisse und diese Strecke am Sonntag keine ideale Lösung für den Vorderreifen gegeben.»
Jonas Folger lag am Sonntag in Le Man nach zwei Runden bereits 6,2 Sekunden hinter Spitzenreiter Marc Márquez. Nach 27 Runden fehlten ihm nur 49,8 Sekunden, er büßte also im Rest des Rennens nur 1,7 Sekunden pro Runde ein.
«Für mich persönlich ist die ersten Rennhälfte mit neuen Reifen immer die Schwierigste, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen muss und mich nicht falsch verhalten will. Das ist noch ein bisschen ein Thema bei mir und hat damit zu tun, dass ich bei den Tests immer mit gebrauchten Reifen gefahren bin. Aber ab Rennmitte geht‘s dann wieder bergauf, sobald ich weniger Reifengrip habe. Diese Probleme sind auch den Umständen geschuldet, dass ich das Motorradl noch nicht zu 100 Prozent kenne.»
Der 29-jährige Folger stellt sich jetzt darauf ein, dass beim Mugello-GP (9. bis 11. Juni) wieder Pol Espargaró auf das GASGAS RC16 sitzen wird, der sich in Portimão am Freitag im FP2 schwer verletzt hat: Rückenwirbel angebrochen, Lungenquetschung, Bruch des Unterkiefers.
«Ich gehe davon aus, dass Pol bis Mugello fit ist», verrät der fünffache GP-Sieger aus Schwindegg. «Aber ich stehe jederzeit bereit. Wenn sie mich brauchen, bin ich da. Und wenn Pol einsatzbereit ist, freut es mich für ihn.»
Die Zukunft für die beiden Pierer-Mobility-Marken KTM und GASGAS sieht rosig aus. Denn Binder und Miller kämpfen seit Texas regelmäßig um Podestplätze, Rookie Augusto Fernández sicherte sich in Le Mans einen höchst erstaunlichen vierten Rang mit nur 6,2 sec Rückstand auf Sieger Marco Bezzecchi, und Pol Espargaró darf man zutrauen, im August wieder auf Top-Niveau zu sein.
«Ja, was KTM und GASGAS momentan leisten, ist großartig. Man sieht, dass in die richtige Richtung entwickelt wird», sagt Folger, der mit Lebensgefährtin Anna in Schwindegg lebt und als alleinerziehender Vater seine 2012 geborene Tochter Sophie (10) zu sich in die Patchwork-Familie geholt hat. «Das ganze MotoGP-Projekt von KTM ist organisatorisch perfekt aufgestellt. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die Arbeitsweise ist die Richtige. Das widerspiegelt sich jetzt in den Ergebnissen. Und das ist absolut verdient.»
Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F:
1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Runden in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück
MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Dani Pedrosa (E), KTM, 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Michele Pirro (I), Ducati, 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández (E), Aprilia, 3. 26. Stefan Bradl (D), Honda 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.