Pol Espargaró: «Sturz in Portimão war mein Fehler»
Pol Espargaró will in Assen endlich wieder fahren
Pol Espargaró bekam schon vor einer Woche von MotoGP Medical Director Dr. Angel Charte kein grünes Licht für die Teilnahme am Sachsenring-GP, weil die Brüche seiner drei Rückenwirbel (erlitten beim verhängnisvollen Crash im FP2 in Portimão am 24. März) nur zu 98 Prozent verheilt waren.
Die Pierer Mobility-Manager sowie GASGAS-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal und vor allem Pol Espargaró selbst gingen davon aus, dass am gestrigen Dienstag die Erlaubnis für die Teilnahme an der Dutch-TT in Assen (23. bis 25. Juni) erteilt werde.
Der ehrgeizige 32-jährige GASGAS-Werkspilot wäre am liebsten in Le Mans (14. Mai) schon wieder angetreten, aber die Gefahr einer Querschnittslähmung bei einem weiteren Sturz besteht immer, solange die Rückenwirbelknochen nicht zu 100 Prozent verheilt sind.
Pol bemühte sich dann in Mugello (16. bis 18. Juni) ins Team zurückzukehren. Aber Dr. Charte vertröstete ihn auf den deutschen WM-Lauf. Pol Espargaró und das Team waren überzeugt, dass dieser Plan klappen würde. Bei der IRTA wurden deshalb sogar die Boxenbeschriftungen für ihn bestellt, jene von Ersatzfahrer Jonas Folger wurden aber am Dienstag letzter Woche in Hohenstein-Ernstthal hektisch wieder montiert.
Und nach ausführlichen Beratungen mit den Ärzten wurde das Comeback des Spaniers auf Silverstone (4. bis 6. August) vertagt.
Pol Espargaró: «Sturz in Portimão war mein Fehler»
Bisher hat Pol Espargaró noch nie über seinen verhängnisvollen Freitag-Crash beim Saisonauftakt in Portimão gesprochen. Vom Team und KTM war nachher nur zu hören, dass bei einem Geplänkel mit seinem ehemaligen KTM-Markenkollegen Miguel Oliveira die Reifen bis auf 69 (statt 100 Grad) abgekühlt waren. Beim folgenden Versuch, hinter Viñales eine schnelle Runde zu drehen und den Aufstieg ins Q2 zu schaffen, stürzte Pol in der gefährlichen Kurve 10.
Die Diagnose der Ärzte war verheerend: Drei Rückenwirbel entzwei, Unterkiefer gebrochen, rechtes Ohr lädiert, Fraktur in der rechten Hand, Lungenquetschung.
«Ja, ja, richtig, deine Schilderungen zum Unfallhergang sind korrekt», räumte Pol Espargaró im Interview mit SPEEDWEEK.com ein. «Denn in Portimão existieren zwei Rechtskurven. Eine davon ging der Kurve voraus, in der ich gestürzt bin. Ich habe zuerst mit Miguel gespielt, um dann in dieser Runde zu pushen. und Viñales ist in der ersten Rechtskurve aufgetaucht. In dieser Kurve musste ich aufpassen und die rechte Reifenflanke aufwärmen, denn in Portimão war die Mischung etwas härter als auf anderen Strecken. Ich habe also Viñales gesehen, habe etwas das Gas zugedreht und habe deshalb in dieser ersten Rechtskurve den Reifen hinten nicht ausreichend aufgewärmt. In die zweite Rechtskurve bin ich sehr langsam reingefahren, trotzdem hatte ich wegen des harten Hinterreifens einen Highsider. Mir war nicht richtig bewusst, wie hart diese Mischung war.»
Nachsatz von Pol Espargaró: «Es gibt nichts zu beschönigen. Der Sturz war komplett mein Fehler. Denn ich bin spazieren gefahren, wo ich pushen hätte sollen. Es ist, wie es ist und lässt sich nicht mehr ändern.»
Ergebnisse MotoGP Sachsenring (18. Juni):
1. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +7,013
4. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
5. Luca Marini, Ducati, +11,679
6. Jack Miller, KTM, +11,904
7. Alex Márquez, Ducati, +14,040
8. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962
– Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):
1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.