Salucci (Mooney VR46): «Dann wollen wir Morbidelli»
Uccio Salucci: Bez ließ ihn und seine Mannschaft in dieser Saison schon oft jubeln, für 2024 gibt es aber ein großes Fragezeichen
Marco Bezzecchi lieferte in Silverstone im Qualifying und Sprint wieder eine starke Leistung ab. Unabhängig von seinem Crash im GP-Rennen sind sich eigentlich alle einig darin, dass der 24-jährige VR46-Schützling für die Saison 2024 ein aktuelles Werksmotorrad verdient.
Alessio «Uccio» Salucci, Teamdirektor von Mooney VR46 Racing, hoffte dagegen auch am Wochenende in Silverstone noch auf ein Factory-Bike für «Bez» im Rossi-Rennstall: «Wir warten auf eine Entscheidung von Ducati, weil wir für Marco nach einem Werksmotorrad gefragt haben. Wir haben viele Gespräche geführt.»
Es zeichnet sich aber ab, dass der Hersteller aus Borgo Panigale diesem Wunsch nicht nachkommen wird.
«Wenn wir kein Factory-Bike für Marco in unserem Team bekommen, dann weiß ich nicht», grübelte Uccio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Vielleicht wird Marco dann entscheiden, zu Pramac zu wechseln – mit Factory-Bike und Ducati-Vertrag. Aber ehrlich gesagt, als wir entschieden haben, dieses Team zu gründen, haben wir es gemacht, um darauf hinzuarbeiten, dass unsere Fahrer in ein Werksteam aufsteigen würden und nicht in ein anderes Kundenteam wechseln würden. Das gefällt mir nicht», machte die langjährige rechte Hand von Valentino Rossi deutlich.
Gleichzeitig sagte Uccio: «Ich habe auch Verständnis für Marco, weil das Pramac Team mit Sicherheit gut ist, mit Factory-Unterstützung und einem direkten Vertrag mit Ducati, und Blablabla. Ich glaube aber auch, dass unser Team kein schlechtes ist. Wir haben eine gute Mannschaft. Ich weiß nicht, ob wir wie Pramac sind, aber wir sind bereit, ein Werksmotorrad in unserem Team handzuhaben.»
2022 dagegen, als Luca Marini bereits eine GP22 und damit eine aktuelle Werksmaschine bei Mooney VR46 zur Verfügung stand, gab es noch Schwierigkeiten. «Wir waren im Vorjahr vielleicht zu jung und haben mit Sicherheit Fehler gemacht», räumte der Teamdirektor ein. «Jetzt verfügen wir aber über ein Jahr mehr Erfahrung und sind bereit, ein Werksmotorrad zu managen. Wir werden sehen, was passiert, aber Ducati kennt unsere Forderung und die Academy kennt unsere Situation. Ich bin hier, ich warte sozusagen in der Mitte, ich bin aber sehr entspannt.»
«Bezzecchi ist mit Sicherheit meine erste Option», machte Salucci keinen Hehl aus der Mooney-VR46-Wunschvorstellung. «Klappt das nicht, wollen wir Morbidelli. Er ist ein sehr, sehr guter Fahrer und stammt aus der VR46 Riders Academy. Ich kenne ihn seit 20 Jahren! Wir warten also ab und werden sehen», nannte Uccio mit Franco Morbidelli, der seinen Platz im Yamaha-Werksteam nach dieser Saison an Alex Rins abgeben muss, auch schon die Alternative.
Während im Fall von Bezzecchi also noch eine endgültige Entscheidung fallen muss, scheint dagegen klar, dass Marini auch 2024 bei Mooney VR46 Racing gesetzt ist. «Bei Marini sind wir einer Unterschrift sehr nahe. Wir müssen noch einige Dinge im Vertrag in Ordnung bringen, weil ein MotoGP-Vertrag heutzutage keine einfache Sache ist, aber von meiner Seite und von Seiten der Academy, also Lucas Management, sind wir sehr nahe dran», versicherte Uccio.
MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück
MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):
1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674
WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.