Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Alex Márquez zu Zarcos Honda-Zukunft: «Viel Glück!»

Von Nora Lantschner
Alex Márquez hielt sich auf seiner Gresini-Ducati auf dem Red Bull Ring in den Top-5

Alex Márquez hielt sich auf seiner Gresini-Ducati auf dem Red Bull Ring in den Top-5

Alex Márquez beendete das MotoGP-Rennen in Spielberg auf Rang 5 und sammelte dabei weiter Erfahrung mit der Ducati. Johann Zarco, der die Desmosedici gegen eine Honda RC213V eintauschen wird, beneidet er nicht.

Alex Márquez lag beim Motorrad Grand Prix von Österreich über zwei Drittel der Renndistanz auf Podestkurs, musste sich dann aber im Kampf um Platz 3 seinen Ducati-Markenkollegen aus dem Mooney VR46 Racing Team geschlagen geben. Was haben Marco Bezzecchi und Luca Marini besser gemacht?

«Sie haben bis zum Ende abgewartet», erwiderte der Gresini-Neuzugang. «Ich bin heute gut gestartet und habe zu Beginn attackiert. Es war schade, dass ich in den ersten drei Runden ein bisschen hinter Miller blockiert war. Dadurch hatte ich keinen Windschatten mehr, vor allem von Binder, denn Pecco hatte heute mehr drauf.»

«Als ich dann Jack überholt hatte, habe ich versucht Binder einzuholen und dabei meinen Hinterreifen zu sehr beansprucht. Ich habe von der ersten Runde an 100 Prozent gegeben und zehn Runden vor Schluss war mein Hinterreifen am Ende. Ich habe es versucht, ich habe mein Bestes gegeben, ich habe versucht mich zu verteidigen und auf dem Podest zu stehen – aber so ist das Rennfahren. Wir hätten einen Podestplatz verdient, aber sie haben etwas besser gemacht, also verdienen sie etwas mehr als wir», zeigte sich der 27-jährige Spanier als fairer Sportsmann.

«Ich bin nicht super-glücklich, weil ich einen Podestplatz verloren habe. Ich bin aber sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir das ganze Wochenende über geleistet haben», fasste Alex Márquez zusammen. «Platz 5 in der Startaufstellung, Platz 4 im Sprint und jetzt wieder ein fünfter Platz – das ist das, was wir brauchen. Wir müssen Erfahrung sammeln, Dinge verstehen und vor allem aus dem Rennen Erfahrungswerte ziehen, damit das in Zukunft nicht mehr passiert. Wir haben eine Gelegenheit verpasst, aber ich bin ziemlich zufrieden, weil ich 100 Prozent gegeben habe.»

Nützliche Erkenntnisse aus dem Zweikampf mit seinen Markenkollegen konnte der Gresini-Ducati-Pilot allerdings nicht ziehen. «Nein, weil ich am Arsch war», gestand er lachend. «Wenn du das Gas aufdrehst und sie mehr Meter machen können, weil sie schlauer waren und abgewartet haben… Denn hier kannst du im Windschatten deinen Hinterreifen schonen. Ich dagegen war alleine und habe wie verrückt versucht, Binder einzuholen, es aber nicht geschafft. So funktioniert das Rennfahren eben. Manchmal wirst du für das Risiko belohnt und manchmal eben nicht. Heute ist es so gelaufen, aber das ist alles Erfahrung für die Zukunft.»

Apropos Zukunft: Johann Zarco bestätigte am Sonntag auch offiziell, dass er Prima Pramac Racing Ende 2023 in Richtung Honda verlassen wird. Alex Márquez ging von LCR den umgekehrten Weg in ein Ducati-Kundenteam. Was sagt er zu Zarcos Entscheidung? «Viel Glück», kam wie aus der Pistole geschossen.

Nach einem kurzen Schmunzeln stellte der jüngere Márquez klar: «Ich sage das mit dem größten Respekt, es ist seine Entscheidung und ich habe Respekt davor. Aber verdammt, dieser Wechsel ist riskant. Wenn man so eine Entscheidung trifft, weiß man aber nie, wie es im nächsten Jahr sein wird. Mit Sicherheit wird er gutes Material bekommen. Wir werden sehen, wie Honda den Umschwung schaffen kann.»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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