Marc Márquez: «Nicht sofort auf Level von Pecco»
Marc Márquez in ungewohntem Look
Am Samstagabend fand im Cocoricò, einem berühmten Nachtclub im italienischen Riccione, die mit Spannung erwartete Vorstellung des Gresini Ducati Teams statt. Die Aufmerksamkeit lag dabei jedoch nicht auf Alex Márquez, der auf der Desmosedici GP23 in seine zweite Saison im Team startet, sondern auf seinem Bruder und Ducati-Neuzugang Marc Márquez.
Für Márquez ist es nach elf Jahren im Repsol Honda Team sowie sechs WM-Titeln in der Königsklasse der erste MotoGP-Markenwechsel. «Nach elf Jahren im gleichen Team waren die ersten Schritte in die neue Garage natürlich merkwürdig», gestand der achtfache Weltmeister. Dennoch betonte er: «Als ich die Entscheidung getroffen habe, war ich voll und ganz davon überzeugt, dass es der richtige Schritt ist. Zu einem Team wie Gresini zu wechseln, an die Seite meines Bruders, hat den Wechsel deutlich erleichtert.»
Bereits beim Valencia-Test konnte der 30-Jährige einen ersten Eindruck seines diesjährigen Arbeitsgerätes gewinnen. Zur Erinnerung, den eintägigen Test schloss Márquez auf einem starken vierten Gesamtrang ab. «In Valencia habe ich mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Jedoch war das gesamte Team aufgrund der hohen Erwartungen extrem nervös. In den vergangenen Tagen konnte ich die Mannschaft dann in Ruhe kennenlernen.»
Aufgrund dieser Erwartungen mahnte der Spanier: «Was man beachten muss, sind die Erwartungen im Kontrast zur Realität. Ich kann jetzt nicht vorgeben, dass ich von Beginn an um den Sieg kämpfen werde. Denn die letzten vier Jahre waren für mich ein Albtraum. Ich habe seit zwei Jahren nicht mehr gewonnen. Hingegen gibt es Fahrer wie Pecco Bagnaia oder Jorge Martin, die bereits seit vielen Jahren auf diesem Bike unterwegs sind und damit auch schon viele Rennen gewonnen haben. Sie sind super schnell, weshalb ich nicht sagen kann, dass ich auf Anhieb auf dem gleichen Level wie diese Fahrer sein werde.»
Doch trotz aller Zurückhaltung ließ Márquez durchblicken, welchen Ansatz er bei seinem neuen Projekt verfolgt: «Auch wenn ich es vorerst langsam angehen will, heißt das nicht, dass ich auf der Rennstrecke langsam sein werde. Natürlich werde ich versuchen, möglichst schnell zu fahren und stets mein Maximum geben. Die Erwartungen sind super hoch. Aber ich versuche, diese zu vergessen und in meiner Garage konzentriert zu arbeiten. Denn besonders zu Beginn muss ich ruhig bleiben.»