Johann Zarco lehnt neue Honda ab: «Zur Seite stellen»
Einen Tag nach dem «Gran Premio Estrella Galicia 0,0 de España» testeten die MotoGP-Teams am Montag auf gleicher Strecke in Jerez, sämtliche Hersteller hatten für die acht Stunden ein umfangreiches Programm angesetzt.
Erstmals fuhren die Honda-Piloten Joan Mir, Luca Marini, Takaaki Nakagami und Johann Zarco mit jenem Bike, das Testfahrer Stefan Bradl am Rennwochenende in Andalusien eingesetzt hatte. Neben neuen Chassis-Komponenten waren an der RC213V aerodynamische Änderungen unübersehbar.
Zarco aus dem LCR-Team ging mehrfach mit dieser Maschine auf die Strecke, konnte aber kaum Verbesserungen ausmachen: «Nur in einem Bereich ist diese Maschine besser, an den Rundenzeiten ändert das aber nichts. Das ist nicht das Motorrad, über das wir sagen können, dass uns damit ein Schritt nach vorne gelungen ist. Die Informationen von diesem Test sind trotzdem hilfreich und nutzen Honda, um die richtige Richtung einzuschlagen. Es ist sehr schwierig, ein Motorrad hinzubekommen, das eine Sekunde schneller ist.»
Unter 24 Test-Teilnehmern belegte das Honda-Quartett die Ränge 16, 20, 21 und 23, wobei Nakagami mit 0,921 sec Rückstand auf die Bestzeit von Fabio Di Giannantonio (VR46 Ducati) der Beste war. Die anderen verloren 1,2 bis 1,7 sec.
«Ich hatte einen Fortschritt mit diesem Motorrad erhofft», räumte Zarco ein. «Der kam nicht, aber das ist kein Drama. Immerhin konnte ich mein bisheriges Motorrad am Wochenende so hinbekommen, dass ich damit in den Rennen in die Punkte fahren kann.»
Der 33-jährige Franzose hielt fest, dass es für ihn keinen Sinn mache, mit diesem Motorrad weiterzumachen. «Das Bike sollte für eine bessere Performance sorgen. Ist das nach einigen Abstimmungsänderungen nicht so, dann müssen wir es zur Seite stellen.»
Zarco fuhr auch eine neue Motorkonfiguration, will auf diese aber nicht näher eingehen. «Honda unternimmt sehr viel, interessante Dinge», betonte der zweifache Moto2-Champion. «Aber wenn du hinterherhinkst, ist es enorm schwierig, Boden gutzumachen. Verbesserungen werden kommen. Es ist nur mühsam, dass sie nicht sofort kommen. Sobald wir den richtigen Ansatz haben, werden unsere Rundenzeiten augenblicklich besser. Ich freue mich auf diesen Moment. Als Fahrer muss ich geduldig sein und akzeptieren, dass ich gewisse Dinge nicht verstehe. Das ist die Herausforderung. Es ist auch nicht meine Aufgabe Honda zu sagen, wie sie im Testteam zu arbeiten haben. Alle Fahrer haben das neue Bike getestet und es fehlt das erhoffte Gefühl. Ich kann aber nicht sagen, ob es sich für Honda lohnt, weiter an diesem Motorrad zu arbeiten. Ich bin nicht in der Position das zu sagen, und würde das auch nie tun.»
Zeiten MotoGP-Test Jerez (29. April):
1. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 1:36,405 min
2. Maverick Vinales (E), Aprilia, +0,087 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,122
4. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +0,184
5. Marc Márquez (E), Ducati, +0,232
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,234
7. Aleix Espargaró (E), Aprilia, + 0,339
8. Alex Márquez (E), Ducati, +0,371
9. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,387
10. Jorge Martín (E), Ducati, + 0,488
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,488
12. Raul Fernández (E), Aprilia, +0,500
13. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,515
14. Alex Rins (E), Yamaha, +0,619
15. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,658
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,921
17. Jack Miller (AUS), KTM, +0,950
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,033
19. Pol Espargaró, (E),KTM, +1,116
20. Johann Zarco (F), Honda, +1,251
21. Joan Mir (E), Honda, +1,379
22. Augusto Fernández (E), KTM, +1,445
23. Luca Marini (I), Honda, +1,748
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,437