MotoGP: Pedro Acosta schmeißt Sprint-Sieg weg

Q1-Vorfall: Marc Marquez nimmt Stefan Bradl in Schutz

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez

Marc Marquez

Nach dem Ereignis mit Stefan Bradl im Qualifying 1 steht Marc Marquez in den Rennen auf dem Sachsenring lediglich auf Startplatz 13. Im Sprint am Samstag preschte er schmerzgeplagt und im Fotofinish auf Position 6.

Das bisherige Sachsenring-Wochenende von Marc Marquez als schwierig zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Der Ducati-Star stürzte fünf Minuten vor Ende des ersten freien Trainings am Freitagvormittag harmlos, im Zeittraining am Nachmittag krachte es richtig. In der nach Ralf Waldmann benannten Kurve 11 rutschte Marquez erst das Vorderrad weg, anschließend hatte er einen fürchterlichen Highsider und wurde bei 190 km/h von seiner GP23 katapultiert. Der achtfache Weltmeister schlug hart auf dem Asphalt auf, brach sich einen Finger und zog sich schmerzhafte Rippenprellungen zu.

«Wie es mir wirklich geht, weiß ich später, ich fuhr mit den stärksten Schmerzmitteln, die uns erlaubt sind», erzählte Marquez, der sich von Startplatz 13 kommend bis auf Rang 6 nach vorne arbeitete und im Fotofinish 3/1000 sec vor Maverick Vinales (Aprilia) den Zielstrich kreuzte. «Der Finger ist kein Problem. Er ist gebrochen, aber das ist akzeptabel. Aber die Rippen: Wenn ich mehr als fünf Runden fahre, beginne ich tiefer durchzuatmen und die Schmerzen nehmen stark zu. Glücklicherweise gibt es hier nur zwei Rechtskurven. Würden wir auf dieser Strecke rechtsrum fahren, wäre es unmöglich für mich. Die Ärzte sagten mir, dass ich das Risiko eingehen und fahren kann.»

Zu seinen beiden Stürzen kamen während der Trainings technische Probleme hinzu. Und der Vorfall mit Stefan Bradl im ersten Qualifying, der ihn den potenziellen Einzug ins Q2 kostete.

«Stefan und ich haben eine sehr gute Beziehung», unterstrich Marc. «Als es passierte, war ich wütend. Aber nicht auf ihn, sondern weil es meine letzte Runde war und ich das technische Problem hatte. Auf dem Sachsenring sind solche Vorfälle normal, weil das eine extrem enge Strecke ist. Und für einen Wildcard-Fahrer kann es sehr schwierig sein einzuschätzen, wie schnell andere Piloten ankommen. Viel hängt hier vom Start und der ersten Runde ab, weil du kaum überholen kannst. Nur an zwei Punkten, vor der letzten und ersten Kurve. Zwischen Kurve 1 und 12 ist es unmöglich, ich bin nicht Superman. Ich muss das akzeptieren, und ruhig bleiben. Wie heute: Ich tat nichts Verrücktes, fuhr an meinem Limit und versuchte ein Gefühl aufzubauen.»

Auf Sieger Jorge Martin (Prima Pramac Ducati) verlor Marquez über die 15 Runden 6,3 sec, mit jetzt 146 Punkten liegt er weiterhin auf dem dritten WM-Rang.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprintrennen (6. Juli):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 15 Runden in 20:18,904 min
2. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,676 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,311
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,458
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,600
6. Marc Márquez (E), Ducati, +6,281
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +6,284
8. Brad Binder (ZA), KTM, +9,061
9. Alex Márquez (E), Ducati, +9,201
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,800
11. Jack Miller (AUS), KTM, +13,815
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,960
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,432
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +15,329
15. Luca Marini (I), Honda, +15,430
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +15,493
17. Johann Zarco (F), Honda, +16,205
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +20,321
19. Stefan Bradl (D), Honda, +23,733
20. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +26,366
21. Joan Mir (E), Honda, +26,668
22. Pedro Acosta (E), KTM, +26,715

WM-Stand nach 17 von 42 Rennen:

1. Martin, 212 Punkte. 2. Bagnaia 197. 3. Marc Marquez 146. 4. Bastianini 142. 5. Vinales 121. 6. Acosta 101. 7. Binder 101. 8. Di Giannantonio 92. 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 63. 11. Bezzecchi 45. 12. Morbidelli 44. 13. Oliveira 41. 14. Raul Fernandez 40. 15. Quartararo 39. 16. Miller 32. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Rins 8. 21. Nakagami 8. 22. Pedrosa 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 290 Punkte. 2. Aprilia 165. 3. KTM 156. 4. Yamaha 43. 5. Honda 22.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 339 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 256. 3. Gresini Racing MotoGP 209. 4. Aprilia Racing 203. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 137. 6. Red Bull KTM Factory Racing 133. 7. Red Bull GASGAS Tech3 116. 8. Trackhouse Racing 81. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 47. 10. LCR Honda 20. 11. Repsol Honda 13.

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