Erstes Ziel von Honda: Näher an Yamaha rankommen
Die Repsol-Honda in Silverstone – mit Luca Marini
Marini selbst sieht sich, obwohl nach einer selbst nach derzeitigen Honda-Maßstäben blamablen ersten Saisonhälfte, inzwischen in der Führungsrolle angekommen. Dies scheint mittlerweile auch von den restlichen Markenkollegen anerkannt zu werden. So konstatierte Taka Nakagami nach dem Rennwochenende am Sachsenring dem italienischen Kollegen: «Sein Verständnis ist gestiegen und er war in Deutschland die Referenz für uns. Im Rennen war er vor allem im mittleren Sektor immer wenige Zehntelsekunden schneller.»
Auch die Honda-Ingenieure richten sich mehr und mehr an ihm aus, offenbar mit Billigung der restlichen Honda-Fahrer. «Die Ingenieure haben verstanden, dass die Entwicklungsrichtung, die ich mir wünsche, die richtige ist. Die Entwicklungen gehen jetzt in die Richtung, die ich vorgebe. Ich bin froh, dass auch die anderen Honda-Piloten meine Rückmeldungen unterstützen», sagte der Halbbruder von Valentino Rossi.
Dies resultiert darin, dass dem Italiener besondere Beachtung beim Einsatz neuer Teile geschenkt wird. Nachdem Neuentwicklungen von HRCs noch einzigem Testfahrer Stefan Bradl, in der nächsten Saison stößt Aleix Espargaro mit neuem Input von Aprilia zum Team der Japaner, freigegeben werden, testet Marini diese fortlaufend im Rennbetrieb. «Mein Motorrad ist auf dem neuesten Stand. Ich bin der Fahrer, der alle Neuerungen auf der Strecke ausprobiert.»
Auch wenn die Resultate noch auf sich warten lassen, so sehen doch alle vier Honda-Fahrer einen positiven Trend. «All der Aufwand, den wir bislang in die Weiterentwicklung investiert haben, trägt Früchte», so Marini stellvertretend. Für Silverstone bekommen die Fahrer ein größeres Aerodynamik-Update, dies nährt Hoffnungen auf Schritte nach vorn. «Hoffentlich kommen wir näher an Yamaha heran.»