Luca Marini (17.): «Ich habe da eine andere Meinung»
Nur in der Anfangsphase konnte sich Marini (10) vor LCR-Pilot Zarco halten
Den einzigen WM-Punkt musste der Italiener dann auch gleich wieder abtreten. Von den Stewards der FIM-Kommission bekam Marini nachträglich noch 16 Sekunden Zeitstrafe auf seine Rennzeit addiert. Grund war ein nicht korrekter Luftdruck am Vorderreifen. Damit reiste der Halbruder von Valentino Rossi als 17. vom Jubiläums-GP ab. Marini, der am Donnerstag interessiert die gesamte feierliche Enthüllungsprozedur begeistert verfolgt hatte, traf nach dem Rennen bei aller Frustration über den sportlichen Wert auch hoffnungsvolle Aussagen.
«Tatsache ist, wir haben einen bedeutenden Schritt getan. Das Problem ist nur, man merkt es noch nicht bei den Ergebnissen, sondern nur an den Lenkern. Und natürlich ist es an die Spitze immer noch eine sehr große Lücke.»
Luca Marini weiter: «Unsere Pace in den Rennen hat sich verbessert. Die Jungs, die um den Sieg kämpfen, sind unerreichbar, aber an die Gruppe der schnellsten Verfolger sind wir herangekommen. Der Abstand im Rennen auf diese Jungs liegt jetzt noch bei rund einer halben Sekunde.»
Als Kernproblem beschreibt der wie Rossi schlaksige Marini die Anfangsphase der Rennläufe: «Unser aktuell größtes Problem ist der Beginn des Rennens. In den ersten paar Runden verlieren wir dramatisch, das sind Sekunden pro Runde. Und erst im weiteren Verlauf sind wir näher an der Konkurrenz. Speziell das müssen wir schnell verstehen. Die Situation bleibt nicht einfach, denn alle arbeiten hart und die meisten haben im Laufe der Saison auch positive Veränderungen geschafft.»
Kontrovers geht es innerhalb des Honda-Lagers zu, in Hinblick auf die verschiedenen Spezifikationen, welche von den vier Honda-Stammfahrern ausgeführt werden. Fakt ist, seit einiger Zeit werden diverse Motor-, Elektronik-, Chassis- und Aero-Varianten durchgewechselt. Luca Marini ist dabei sicher, zumindest beim Antrieb auf dem richtigen Pferd zu sitzen. Anders als seine Kollegen setzt Marini dabei auf eine mildere Version des V-Vierzylinders.
«Hier in England bin ich wieder mit dem Motor gefahren, der aus meiner Sicht am besten funktioniert. Zarco hatte einen Motor mit ein paar PS mehr Leistung und einer anderen Charakteristik im Einsatz. Das bringt auf der Geraden rund zwei Zehntel, aber ich bin anderer Meinung, was den Einsatz angeht. Selbst auf schnellen Strecken ist der sanfte Motor insgesamt besser – ich finde, wir sollten die Entwicklung auf diese Variante konzentrieren.»
Bezogen auf das Rennergebnis gibt die Entwicklung dem Franzosen Zarco recht. Auf der Strecke schlug der LCR-Pilot mit dem «scharfen» Motor Markenkollege Marini um fünf Sekunden. Im Vergleich der schnellsten Umläufe beim Rennen über 20 Runden war Zarco ebenfalls um deutliche 0,4 Sekunden schneller.
Ergebnisse MotoGP Silverstone, GP-Rennen (4. August):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 20 Runden in 39:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,931 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,866
4. Marc Márquez (E), Ducati +6,906
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,736
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,514
7. Alex Márquez (E), Ducati, +9,741
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,016
9. Pedro Acosta (E), KTM, +16,386
10. Franco Morbidelli (I), Ducati , +23,609
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,202
12. Jack Miller (AUS), KTM, +25,767
13. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,751
14. Johann Zarco (F), Honda, +26,953
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +37,278
16 Augusto Fernandez (E), KTM, +37,605
17. Luca Marini (I), Honda, +47,507
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,139
- Raúl Fernández (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Brad Binder (ZA), KTM, 1. Runde nicht beendet
– Joan Mir (E), Honda, Aufgabe nach 12 Runden
Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (3. August):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 10 Runden in 19:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,094 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,023
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,644
5. Pedro Acosta (E), KTM, +8,777
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,043
7. Jack Miller (AUS), KTM, +11,504
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +11,689
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,828
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,328
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,373
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +18,234
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +18,326
14. Johann Zarco (F), Honda, +18,492
15. Luca Marini (I), Honda, +19,050
16. Joan Mir (E), Honda, +19,674
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,302
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +31,070
– Marc Márquez (E), Ducati, 1 Runde zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:
1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 25.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.