Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Quartararo: An der Spitze fahren alle einen V4-Motor

Von Thomas Kuttruf
Fabio Quartararo im Dauereinsatz als Test- und Rennfahrer

Fabio Quartararo im Dauereinsatz als Test- und Rennfahrer

Auch im Vorfeld des Aragon-GP ist Yamaha-MotoGP-Star Fabio Quartararo weiter hin- und hergerissen zwischen Zuversicht und Frustration. Trotz intensiver Tests zuletzt in Misano bleiben die entscheidenden Fortschritte aus.

Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo kann sich nicht über zu wenige Stunden im harten Sitz seiner M1 beschweren. Gleich nach dem Großen Preis von Österreich ging es mit der Yamaha-Mannschaft weiter an die Adria-Küste. In Misano ging der nächste Großeinsatz auch mit Alex Rins und All-Star Andrea Dovizioso über die Bühne.

Die jüngsten Bemühungen, die Konkurrenzfähigkeit der Yamaha wieder herzustellen, waren auch dann das Hauptthema beim Eintreffen des Franzosen im MotorLand.  Grünes Licht erteilte der Weltmeister von 2021 zunächst der Aerodynamik-Abteilung. «Wir haben uns nach Misano entschieden, ab dem Event in Aragon mit der neuen Aerodynamik an den Start zu gehen. Das, was wir an Aero an der M1 hier sehen, das werden wir bis zum Ende der Saison einsetzen.»

Auch ein komplett neues Chassis wurde zuletzt in Italien erprobt. Quartararo sieht allerdings auch hier weiter die größte Schwachstelle. «Leider sind wir hier nicht entscheidend weiter gekommen. Wir gehen immer noch der großen Frage nach – wie finden wir Grip? In allen Phasen der Kurven fehlt es Haftung und Speed. In früheren Jahren war es immer so – wir waren die Schnellen in den Kurven und die Ducati-Fahrer waren sehr eckig unterwegs. Heute ist es komplett andersherum. Die Aufgabe ist sehr kompliziert und rein mechanischer Art, aber das wird der Schlüssel sein. Wir müssen es schaffen, schneller in und wieder raus aus den Kurven zu kommen.»

Bestätigt wurde die Lage auch von Experte sowie Ex-Yamaha und Ducati-Pilot Andrea Dovizioso. Fabio Quartararo: «Es war sehr hilfreich, dass «Dovi» mit uns getestet hat. Auch wenn ihm noch die Routine mit dem Bike fehlt, er hat die gleiche Sicht. Sein Speed war auch beeindruckend.»

Ein weiterer Teil der Lösung könnte auch die radikale Umstellung des Motorkonzepts sein. Als einziger Hersteller nutzt Yamaha weiterhin einen Vierzylinder-Reihenmotor, während KTM, Aprilia, Ducati und auch Honda auf das V-Prinzip setzen.

«El Diablo» zum Thema Motor: «Fakt ist, alle erfolgreichen Bikes nutzen einen V-Motor. Ich selbst kann aber nur bedingt mitreden – ich kenne nur den Reihenmotor. Aber natürlich kann man sich fragen, wenn es alle anderen tun, warum wir nicht auch mit einem V-Motor unterwegs sind. Auch darüber gilt es nachzudenken, das ist zuerst die Aufgabe der Ingenieure.»

Quartararo weiter: «Wir hatten zuletzt in Misano auch eine Motorspezifikation im Einsatz, die zwar in der Basis bereits zwei Jahre alt ist, sich auf der Strecke aber besser angefühlt hat als die letzte Version – aber die Rundenzeiten blieben auch damit identisch.»

Dem Werksfahrer bleibt also auch weiterhin nichts anderes übrig, als den Blick weiter in die Zukunft zu richten: «Ich bin mir sicher, das Projekt ist insgesamt auf dem richtigen Weg. Definitiv wird es uns helfen, mit der neuen Situation, wenn 2025 vier identische Bikes unterwegs sind.»

Schlechter als beim letzten Kräftemessen der MotoGP im MotorLand im Jahr 2022 kann es für den 25-Jährigen aus Nizza jedenfalls nicht laufen. Damals flog die Yamaha mit der #20 nach einer Kollision mit Marc Márquez bereits in der dritten Kurve ins Kiesbett.

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