Fabio Di Giannantonio: «Auf die Erde zurückgeholt»
Fabio Di Giannantonio ist fit für die Rennen in Aragon
Pünktlich zum MotoGP-Wochenende in Aragon ist «Diggia» wieder bereit für die Rennen. Im Zeittraining in Spielberg stürzte der Römer bei 150 km/h und landete im Kies. Dabei kugelte er sich seine linke Schulter aus – an den Rennen auf dem Red Bull Ring konnte er nicht teilnehmen. Wie kam es zu dem Sturz? «Wir haben den harten Vorderreifen ausprobiert und ein Setup versucht, welches das Bike etwas nervöser machte. In Kurve 8 war eine kleine Welle in der Kurve, dann bin ich etwas über den Kerb gefahren und das Bike hat sich etwas mehr bewegt – es war ein Mix aus verschiedenen Dingen», erinnerte sich Di Giannantonio. «In dieser Kurve entspannst du dich normalerweise – sie ist zwar sehr schnell, aber du hast etwas Zeit, um zu relaxen. Ich war dann nicht bereit, um die Situation zu managen. In Zukunft werde ich darauf ein größeres Augenmerk legen.»
Wie fühlt sich Di Giannantonio jetzt – ist er zu 100 Prozent bereit? «Ich bin ok. Ich habe zwar immer noch Schmerzen in der Schulter und meine Mobilität ist nicht fantastisch, aber der wahre Test wird sein, wenn ich auf das Bike steige», meinte der Italiener. «Ich fühle mich gut, um zu fahren – wenn nicht, wäre ich nicht hier. Klar, der Sturz ist erst zwei Wochen her, aber ich bin bereit, um Rennen zu fahren.»
Wie waren für ihn die letzten beiden Wochen? «Ich habe noch nie so hart gearbeitet in meinem Leben – bei der Physiotherapie, im Fitnessraum, im Swimmingpool, etc. Ich habe alles versucht, um hier mit so wenig wie möglich Schmerzen fahren zu können», betonte Di Giannantonio. «Wir müssen die Schmerzen in den Griff bekommen, aber es sollte gut sein, auch für die nächsten Rennen.»
Der 25-Jährige fährt eine starke Saison, was von Ducati mit einem aktuellen Werksbike für 2025 belohnt wird. In der Gesamtwertung ist Di Giannantonio derzeit auf Platz 9 zu finden. Inwiefern wird die Verletzung seinen Lauf beeinträchtigen? «Es ist Teil des Spiels und so etwas kann passieren», winkte er ab. «Aber ich will es positiv sehen. Seit dem letzten Jahr ist alles sehr schnell gegangen und sehr schöne Dinge sind passiert. Ich hatte keine Zeit, um das mental zu verarbeiten. Diese Verletzung hat mich etwas auf die Erde zurückgeholt, um neue Motivation zu tanken. Vom Kopf her fühle ich mich jetzt sehr stark und ich möchte weiter pushen. Auch im schlechtesten Moment musst du einen Weg finden, um besser zu werden – ich sehe es deshalb auch als Möglichkeit zu wachsen.»