MotoGP-Motoren: Entwicklungsstopp für 2025 & 2026
Thema Leistung: Ein Entwicklungsstopp der 1000er-Triebwerk soll kommen
Nach viermonatiger Ruhe – Mitte Mai hatte die FIM-Grand-Kommission gemeinsam mit MotoGP-Rechteinhaber Dorna sowie der Teamvereinigung IRTA die gravierende Regeländerung ab der Rennsaison 2027 bekanntgegeben – wird das Thema Motorenentwicklung der aktuellen Generation von der GP-Kommission wieder weiter verfolgt.
Eine Entscheidung, ob die Entwicklung der Antriebe für die Jahre 2025 und 2026 zugunsten einer optimierten Kostensituation eingefroren werden soll – oder nicht – war im Zuge der Diskussion um die neuen Regeln vertagt worden. Hinter den Kulissen hatte es dabei gewaltig Reibung gegeben. Wären sich die europäischen Marken zunächst für einen Stopp der Entwicklung bis 2027 ausgesprochen hatten, war Aprilia kurz vor der finalen Abstimmung wieder umgeschwenkt.
Aufgrund der hohen Wogen wurde das Thema zunächst von der Tagesordnung genommen. Wie im Nachgang des Misano-GP zu erfahren war, hat sich die Kommission der FIM der Sache nun wieder angenommen. Bereits beim nächsten Treffen mit der Teamvereinigung sowie dem Management der Dorna, welches zum zweiten Misano-Wochenende Ende September angesetzt ist, könnte ein Verbot der Entwicklung nach dem Saisonstart 2025 beschlossen werden.
Honda und Yamaha, also jene beiden Hersteller, die aktuell im nach den Konzessionsregeln größere Entwicklungsfreiheit haben, sollen von dem Einfrieren ausgenommen werden. Allerdings nur so lange sie sich nicht durch entsprechende Ergebnisse wieder als konkurrenzfähig erweisen.
Neu ist die Vorgehensweise eines Entwicklungsstopps nicht. Unter den verzwickten Umständen der Pandemie war die Motorenentwicklung von Beginn 2020 bis Ende 2021 bereits eingefroren.
In der Gegenwart hatten sich zunächst die derzeit führenden Firmen der Konstrukteurs-WM für ein Einfrieren eingesetzt – eine sinnvolle Maßnahme vor dem Hintergrund einer grundlegend anderen Lage in weniger als drei Jahren.
Dann werden die Triebwerke mit jetzt 1000 ccm abgelöst durch Vierzylinder mit maximal 850 ccm. Wichtig auch: Sämtliche elektronisch geregelten Systeme zur Start- und Höhenregulierung werden untersagt, die aerodynamischen Hilfen zumindest signifikant beschnitten.
Die aktuelle Regelung besagt, dass die Hersteller ihre Motoren vor dem ersten Rennen homologieren müssen. Nach der Vorlage der Homologation liegt der Prozess zur Versiegelung und Kontrolle der Triebwerke bei den technischen Kommissaren der GP-Kommission.
Kommt es noch im September 2024 zu dem neuen Beschluss, dann müssen die kommenden Antriebe bis zum Thailand-GP Anfang März 2025 im Hinblick auf den Einsatz für zwei Jahren homologiert werden. Denn mit dem Einfrieren würde diese Homologation dann bis zum Ende der 1000er-Generation mit dem Saisonfinale 2026 Bestand haben.