MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Enea Bastianini (3.): Gleicher Reifen, andere Aussage

Von Thomas Kuttruf
Beweis des Vertrauens: Auch der scheidende Bastianini testete eine neue Verkleidung

Beweis des Vertrauens: Auch der scheidende Bastianini testete eine neue Verkleidung

Obwohl es für Enea Bastianini der letzte offizielle Test war, durfte der Teamkollege den gleichen Reifen wie der Weltmeister probieren. Viel miteinander zu tun hatten die Kommentare der Ducati-MotoGP-Stars aber nicht.

Verteilt auf mehrere Ausfahrten nutze Enea Bastianini den Test in Misano, um zwei GP-Distanzen im Dienste seines Noch-Arbeitgebers aus Bologna abzuspulen. Wie gesund die Vertrauenslage im Lager der Italiener ist, zeigte auch die Tatsache, dass man auch den scheidenden Vierten der Weltmeisterschaft nochmals mit neuen Teilen an der GP24 auf die Bahn schickte.

Während der zukünftige Werksfahrer Marc Márquez ausschließlich mit einer unveränderten GP23 kreiste, fuhr der Italiener auch mit einer geänderten Aerodynamik. Bastianini: «Ich habe bei dem Test auch Runden mit einem neuen Aero-Paket gedreht. Das hat gut funktioniert und es ist möglich, dass wir das Update bereits beim nächsten GP einsetzen werden.

Auch auf die Ducati mit der #23 wurde erstmals der neue Michelin-Vorderreifen montiert. Kurios: Die Aussagen nach der ersten Ausfahrt lagen doch weit auseinander. Während Pecco Bagnaia die Weiterentwicklung ausdrücklich lobte, tat sich Bastianini schwerer. Hatten die beiden Werksfahrer verschiedene Reifen getestet? Bastianini: «Speziell am Anfang war das Gefühl sehr sonderbar. In den Linkskurven hatte ich Angst, gleich zu stürzen.»

Während der Weltmeister das trägere Verhalten beim Umlegen anmerkte, sagte Bastianini: «Sehr gut fand ich dafür das agilere Verhalten zwischen den Kurven.»

Geschuldet sind die Aussagen wohl auch den kurzen Distanzen. Enea Bastianini drehte lediglich sieben Runden mit dem neuen Vorderreifen. Die restliche Zeit nutzte Bastianini, um sich noch besser auf den zweiten GP am 22. September einzuschießen: «Wir haben noch einige Sachen an der Abstimmung probiert. Ziel war es, den Medium-Hinterreifen besser zum Arbeiten zu bringen.»

Dem Tempo schadeten die verschiedenen Missionen nicht. «La Bestia» zählte über den ganzen Tag zu den schnellsten Testern. Am Nachmittag war er es, der als Erster in die heiße Zone der Zeiten unter 1:31 min eintauchte. Hinter Pecco Bagnaia und Franco Morbidelli schloss der zukünftige KTM-Tech3-Fahrer den Misano-Test als Dritter ab.

Ergebnisse MotoGP-Test Misano (9. September)

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:30,619 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,161 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,336
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,433
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,444
6. Jorge Martín (E), Ducati, +0,492
7. Marc Márquez (E), Ducati, +0,511
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,514
9. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,625
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,786
11.Brad Binder (ZA), KTM, +0,807
12. Alex Márquez (E), Ducati, +0,836
13. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,920
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,064
15. Jack Miller (AUS), KTM, +1,221
16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,332
17. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,354
18 Johann Zarco (F), Honda, +1,490
19. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,686
20. Luca Marini (I), Honda, +1,883
21. Joan Mir (E), Honda, +1,968
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia,+2,683
23. Stefan Bradl (D), Honda, +3,466

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