Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Teamkauf durch Lewis Hamilton: Die Gründe entscheiden

Von Mathias Brunner und Ivo Schützbach
Lewis Hamilton: Echtes MotoGP-Interesse oder nur eine Investition?

Lewis Hamilton: Echtes MotoGP-Interesse oder nur eine Investition?

Anfang Juli 2024 kursierte, Formel-1-Star Lewis Hamilton wolle das Gresini-Team kaufen und als Motorrad-Rennstallbesitzer in die MotoGP einsteigen. Formel-1-CEO Greg Maffei hat das Interesse nun bestätigt.

Dieses Gerücht erzeugte Anfang Juli bei Formel-1- und Motorrad-Anhängern gleichermaßen Wirbel: Lewis Hamilton liebäugle damit, einen MotoGP-Rennstall zu übernehmen, die Rede war damals vom Gresini-Team.

Der siebenfache Weltmeister Hamilton ist einer von vielen Formel-1-Piloten, die sich für die MotoGP begeistern. Aber vor wenigen Monaten trat der Mercedes-Star auf die Euphorie-Bremse. «Ich habe die MotoGP immer geliebt, und ich interessiere mich auch für das potenzielle Wachstum des Sports. Aber ich habe mich noch nicht eingehend damit auseinandergesetzt. Ich hoffe, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren mehr Gelegenheiten geben wird, als Teameigner einzusteigen.»

Anfang April wurde bekannt, dass der US-Konzern Liberty Media 86 Prozent der Anteile an der Dorna erwirbt, also dem Unternehmen, das die MotoGP besitzt. Für 4,2 Milliarden Dollar. Liberty Media besitzt bereits die Formel 1, hätte dann also die Rechte an den beiden größten Motorsportserien.

Ende August verkaufte Liberty Media 10.650.000 Aktien im Wert von insgesamt 825 Millionen Dollar, um sich für die Investition MotoGP vorzubereiten. Der Deal wird derzeit von der EU-Kommission kartellrechtlich geprüft.

Nun sagte Formel-1-Geschäftsleiter Greg Maffei im Rahmen der Goldman Sachs Communacopia & Technology-Konferenz: «Als wir bestätigt haben, dass wir die MotoGP übernehmen, riefen uns sofort Leute an, die einen Rennstall kaufen wollen, Leute wie Lewis Hamilton.»

«Und wieso? Weil sie gesehen haben, was wir aus der Formel 1 gemacht haben, und sie wollen auf diesen Zug aufspringen. Wir würden solche Gespräche gerne weiterführen, aber nun müssen wir das Okay der EU abwarten.»

«Wir erkennen in der MotoGP enormes Potenzial. Das Herz des Sports schlägt in Italien und Spanien, doch in den USA etwa ist der Sport noch viel zu wenig bekannt. Da können wir sehr viel machen. Wir wollen so vorgehen wie mit der Formel 1: Wir wollen die Menschen hinter der Technik präsentieren, wir werden zeigen, dass es nicht nur um Fahrzeuge und Technik geht. Wir möchten gute Geschichten erzählen. Und wenn die Fans den Sport besser verstehen, dann wächst auch das Interesse.»

«Derzeit haben wir in den USA die Formel-1-Rennen in Miami, Austin und Las Vegas. Aber wir haben nur einen MotoGP-Lauf, jenen in Austin. Wir sehen genügend Raum für ein zweites Rennen in Amerika, wir wittern die Chance, dass wir für die MotoGP das tun können, was wir schon für die Formel 1 getan haben.»

Viele Verantwortliche im MotoGP-Fahrerlager stehen solchen Ideen offen gegenüber und fänden es auch spannend, wenn sich ein Weltstar wie Lews Hamilton einbringen würde.

«Aus Marketingsicht wäre ein solcher Schritt sehr interessant», sagte Ducatis Sportdirektor Mauro Grassilli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich erinnere mich, als der italienische Sänger Vasco Rossi ein 125er-WM-Team kaufte. Damals war das etwas Unübliches und alle sprachen über das neue Team von Vasco Rossi. Wenn Leute aus anderen Welten Interesse an der MotoGP zeigen, dann ist das allgemeingesprochen sehr gut. Letztlich hängt es aber auch davon ab, wie das Interesse genau aussieht.»

«Viele in der MotoGP wollen ihr eigenes Team behalten, ein Investor möchte aber involviert sein», überlegte der Italiener. «Es hängt auch davon ab, aus welchen Gründen jemand ein Team kaufen möchte. Ob das geschieht, weil jemand Geld ausgeben möchte, oder ob ein wichtiges Sportprogramm der Antrieb ist. Hat einer eine Vision, ist das großartig für unsere Welt.»


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