Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Pecco Bagnaia glaubt an Titelentscheidung beim Finale

Von Thomas Kuttruf
Pecco Bagnaia strahlt Ruhe und Zuversicht aus

Pecco Bagnaia strahlt Ruhe und Zuversicht aus

Weder Pecco Bagnaia noch WM-Spitzenreiter Jorge Martin konnten je ein MotoGP-Rennen in Australien gewinnen. Ducati-Werksfahrer Bagnaia will 2024 nicht alles auf eine Karte setzen – hat aber auch nichts gegen einen Sieg.

Der erste Verfolger des MotoGP-Spitzenreiters erreichte Phillip Island in bester Verfassung und mit dem Selbstbewusstsein des Doppel-Sieges von Motegi. In Japan gelang es Francesco Bagnaia den Rückstand auf den Pramac-Piloten auf nur noch zehn Punkte zu verringern. Mit der sehr ausgeglichenen Situation liegt die Konzentration vor dem Australien-GP und damit vier Events vor dem Ende der Meisterschaft auf dem Titelkampf.

Bagnaia, der in der Königsklasse bislang noch keinen Sieg auf Phillip Island eingefahren hat: «Mit der Punktesituation ist es unmöglich, nicht zuerst an den Titel zu denken. Dennoch wissen wir, es ist kein Muss zum jetzigen Zeitpunkt an der Spitze zu liegen. Kommt es in Australien dazu, ist es kein Nachteil, aber es geht vor allem darum, die Situation zu verbessern und nochmals einige Punkte auf Jorge aufzuholen. Wir haben uns darauf eingestellt, dass der Titel erst in Valencia entschieden wird – die Meisterschaft ist dieses Jahr sehr kompliziert.

Doppelweltmeister Bagnaia weiter: «Ich glaube, wir haben auch die Möglichkeit und das Möglichkeit hier zu gewinnen, das ist immer das Ziel, aber wenn das Potenzial einen zweiten Platz bedeutet, dann ist es so.»

Mit dem Blick in den Rückspiegel sagte der Ducati-Werksfahrer: «Ich konnte in Australien einen Sieg bislang nur in der Moto3 genießen. In der Moto2 waren die Rennen hier für mich immer eine Katastrophe und auch in der MotoGP war das perfekte Rennen noch nicht dabei. Ich will gewinnen, aber ich werde nicht das volle Risiko gehen.»

Phillip Island ist berühmt für die vielen Überraschungen und die wechselnden Bedingungen. Die Startnummer 1 traut sich damit keine klare Prognose zu: «Phillip Island ist immer sehr spannend. Alles kann sich hier so schnell ändern. Auch dieses Wochenende sind von Regen, Sonne und Wind alle Situationen möglich. Dazu kommt als große Unbekannte das Thema der Reifen.»

Bagnaia erklärt: «Michelin hat für dieses Jahr andere Spezifikationen hierher gebracht. Die softe Variante 2024 entspricht dem Medium-Reifen von 2023. Letztes Jahr haben wir gesehen, dass es nicht leicht war, die perfekte Wahl zu treffen; und so kann es wieder laufen. Auch, weil wir vielleicht keine Zeit haben werden, das herauszufinden. Wenn es wie vorhergesagt am Freitag nass ist, wird es spannend mit der Reifenwahl für womöglich trockene Rennen – dazu auf einem neuen Asphalt.»

Der Italiener wurde bei der Auftakt-Pressekonferenz auf die Wertschätzung als MotoGP-Pilot angesprochen. Auf die Frage, ob er sich als WM-Zweiter ausreichend respektiert fühle, sagte der Athlet aus Pesaro: «Die Wahrheit ist ich kann sehr gut verstehen, dass sich heutzutage viele Zuschauer schwertun genau zu verstehen, was wir da im Detail auf der Strecke anstellen und wo die Unterschiede zwischen uns sind. Denn heute machen alle Piloten das grundsätzlich das Gleiche.»

Der Ducati-Star fährt fort: «Unser Sport hat sich verändert, die Unterschiede auf der Strecke und bei den Piloten war definitiv größer. Es gab einen driftenden Casey Stoner oder Valentino, der wie kein anderer anfing, in die Kurven hineinzubremsen. Heute fahren alle mit sehr vergleichbarer Technologie am vollen Limit, auf die Geraden hinaus und ich jede Kurve rein – die Unterschiede sind nur schwer auszumachen. Aber wenn man anschaut, was Jorge und ich über die Saison für ein Niveau erreicht haben, ist es ein sehr gutes Gefühl.»

WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:

1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Bezzecchi 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Aleix Espargaro 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.

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