130.000 KTM auf Lager – was nun?

Neue Maßnahmen: Aktie der Pierer Group im freien Fall

Von Johannes Orasche
Firmenchef Stefan Pierer

Firmenchef Stefan Pierer

KTM-Firmenchef Stefan Pierer meldete sich am Donnerstag zu Wort und beschrieb die Maßnahmen, die im Unternehmen in den nächsten Monaten im Sinne der Stabilisierung umgesetzt werden sollen.

Bei der KTM AG aus dem Mutterkonzern Pierer Group in Mattighofen, dem größten Motorradhersteller Europas, geht der Stellenabbau weiter. Der Umsatz bei den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS ist weltweit stark eingebrochen. Am Donnerstag bestätigte das oberösterreichische Unternehmen, dass 280 bis 300 weitere Kündigungen bevorstehen.

Erst im vergangenen Frühjahr hatte KTM entschieden, 300 Stellen in der Fertigung und 120 Jobs im Bereich der Forschungs- und Entwicklungs GmbH zu streichen. «Im Januar und Februar wird es eine Produktionsunterbrechung geben. Das wird mit einem Kurzarbeitsmodell verbunden sein, bei dem die Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden reduziert wird», erklärte Firmenchef Stefan Pierer in einem Interview am Donnerstag gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten.

Ziel sei es nun, Kosten und Absatz ab dem Geschäftsjahr 2025 zu stabilisieren und an den Markt anzupassen. Durch die Unterbrechung in der Herstellung soll der Lagerbestand reduziert werden. Zudem soll in der Produktion in den Einschichtbetrieb übergegangen werden, was zusätzlich rund 300 der etwa 5000 Mitarbeiter den Job kosten könnte. Bei diversen Wirtschaftsportalen ist von bis zu 1000 wegfallenden Stellen die Rede.

Beim Mutterkonzern, der Pierer Group, wurde zuletzt bereits der Vorstand verkleinert. Die KTM AG hat am 12. November bekanntgemacht, dass das Unternehmen eine Finanzspritze in dreistelliger Millionenhöhe benötigt. Konkret laufen dafür Verhandlungen mit den Aktionären und Gläubigern. All dies hatte umgehend Einfluss auf den bereits stark eingebrochenen Kurs der Aktie, die in den vergangenen drei Jahren von um die 90 Euro auf 8,62 Euro am 14. November 2024 fiel.

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