Pecco Bagnaia: «Zehn Kilometer zu Fuß haben gutgetan»
Franceso Bagnaia absolvierte einen guten Test zum Abschluss der Saison
Francesco Bagnaia verlor vor zwei Tagen den WM-Titel an Jorge Martin und gewann am Dienstag mit Marc Marquez einen neuen Teamkollegen. Bevor sich der Italiener am Dienstag in die Arbeit stürzte, hatte er sich mental neu eingestimmt. Bereits am Sonntag, noch im Lederkombi, hatte Bagnaia eigenhändig die Startnummer 1 von seiner Ducati entfernt: «Es war mir wichtig, das selbst zu erledigen. Ich habe nach dem Titel die erste #1 angebracht, und ich hatte das Gefühl es muss sein, dass ich die letzte #1 entferne.»
Bagnaia erzählte weiter: «Am Montagmittag bin ich ans Meer zum Mittagessen gefahren und danach war ich am Strand 10 km zu Fuß unterwegs. Das hat richtig gut getan und mich freier für den Test gemacht.»
Auch bestätigte Pecco Bagnaia: «Um ehrlich zu sein, rein für den Test ist es sowieso besser, wenn du nicht als Weltmeister unterwegs bist. Der Druck ist höher. So konnte ich mich beim Test komplett auf die Arbeit konzentrieren.»
Was nach den Worten der alten Neuen #63 auch wichtig war: «Wir hatten heute ein sehr volles Programm. Wir haben viel Zeit verbracht mit der GP25 – zugleich aber auch noch Vergleiche mit dem «alten» Bike gefahren. »
Die Eindrücke fielen überwiegend positiv aus. Bagnaia: «Ich bin sofort gut klargekommen. Das Bike hat mehr Stabilität – was mir besonders in den schnellen Kurven gut bekommt. Auch der neue Motor hat richtig Kraft. Die Basis ist aus meiner Sicht sehr gut aber es fehlt noch etwas an Erfahrung und damit auch das die perfekte Abstimmung im Detail. Die neue Basis ist dabei deutlich anders.»
Nicht zum Einsatz kam im Ducati-Werksteam eine rundum neue Aerodynamik. Für den wichtigen Wintertest in Sepang wird hier mit einer deutlichen Evolution gerechnet.
Eine positive Wahrnehmung hatte der Pilot aus Pesaro zum Ort des Tests: «Ich bin jetzt sehr zufrieden, dass wir hier und nicht Valencia gestestet haben. Catalunya ist vielseitiger und ich denke geeigneter. Das, was wir hier an Informationen gewonnen haben, hat mehr Bedeutung.»
Als vielleicht entscheidenden Kommentar zur GP25 sagte Bagnaia: «Was eine wichtige Aussage über die Qualität ist – Marc beurteilt die Maschine wie ich. Wir liegen in der Wahrnehmung auf Augenhöhe, es gibt eine Richtung.»
Auch auf der Strecke gab es keine nennenswerten Unterschiede. Nach sieben Stunden lag Bagnaia fünf Hundertstel vor Marc Marquez. Eine Attacke auf die Bestzeit in den Schlussminuten opferte Bagnaia auch aufgrund der kühleren Temperaturen einem Test des neuen Audio-Systems zur Übermittlung von Sprachnachrichten während der Fahrt.
Bagnaia hakte den Test nach nur einer Runde ab: «Ehrlich, das System ist noch nicht fertig. Erstens hat es nicht funktioniert, denn ich habe nichts verstanden. Auch das Kabel ist störend, wenn nicht gefährlich.»
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793