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Bestes Überholmanöver: Titelgewinn für Marc Marquez

Von Thomas Kuttruf
Mit einer fulminanten zweiten Saisonhälfte gelang es Ducati-Pilot Marc Marquez sich standesgemäß und vollständig in der MotoGP zu rehabilitieren. Als Belohnung gab es in Barcelona eine weitere Auszeichnung.

Spaniens unangefochtene Motorrad-#1 Marc Marquez gelang es, mit dem privaten Gresini-Team 2024 zurück in die Erfolgsspur zu finden. Trotz etlicher Abwürfe, zur Halbzeit der Kampagne führte die #93 wie schon öfters in seiner Karriere die Sturzstatistik an, holte der 31-Jährige Rang 3 in der WM.

Wichtiger als das Endergebnis war dem sechsfachen MotoGP-Champion dabei die Tatsache, dass er das selbst gesteckte Ziel eines Sieges erreicht hatte. Mit vier ersten Plätzen konnte er den Plan sogar übererfüllen.

Der letzte Triumph beim Australien-Grand-Prix auf Philipp Island brachte dem für 2025 zum Ducati-Werksfahrer aufgestiegenen Piloten nicht nur den Pokal des Rennsieges, sondern im Nachgang eine weitere Ehrung ein. Die von den MotoGP-Fans bestimmte und nach Rekord-Weltmeister Giacomo Agostini benannte Auszeichnung für das beste Überholmanöver des Jahres 2024 holte sich zum zweiten Mal – Marc Marquez.

Nachdem der neue Weltmeister der Königsklasse Jorge Martin mit allen Ehren gefeiert wurde, erhielt auch Marc Marquez aus den Händen von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta sein besonderes Souvenir zur abgelaufenen Saison.

Verdient hatte sich Marquez die Trophäe erst vor wenigen Wochen in Australien. Für den Spanier hatte GP mit einem kuriosen Start begonnen. In Folge einer Visierfolie, die sich der Pilot direkt vor Hinterrad serviert hatte, verlor Marquez nach einem ausgiebigen Burnout von Startplatz 2 bis zur ersten Kurve ein Dutzend Positionen.

Bereits nach einer Runde hatte «MM93» sich wieder bis auf Rang 6 vorgefahren. Nach einem längeren Match mit Pecco Bagnaia konnte sich Marquez dann in der zweiten Rennhälfte auf die Verfolgung von Jorge Martin begeben. Der war zwar bald gestellt, doch im Finale lagen die Rundenzeiten an der Spitze gleichauf, ein Überholmanöver schien kompliziert und risikoreich.

Vier Runden vor Schluss drückte sich Marquez erstmals am «Martinator» vorbei. Doch der GP24-Pilot konterte umgehend. Mit drei Runden auf der Anzeige, setzte Marc Marquez zu jenem Manöver an, dass ihm den jüngsten wertvollen Staubfänger bescherte.

In Kurve 4, benannt nach Jack Miller, presste sich der Gresini-Racer mit aller Entschlossen erneut an Martin vorbei und tat das mit einem so perfekten Timing und ohne Berührung, dass beide MotoGP so weit auf ihren Linien neutralisiert wurden, dass ein Konter in Richtung Kurve 5 unmöglich blieb.

Der Pilot bedankte sich nach der Ehrung in Barcelona bei allen Fans für die Wahl und kommentierte die Aktion mit den Worten: «Es war einer der ganz besonderen Momente. Ich hatte im Training und im Rennen viele harte Momente und musste mich immer wieder vorkämpfen. Die Aktion war voller Risiko, aber sie hat zum Sieg geführt.»

Wie alle Stammpiloten hat sich Marc Marquez mittlerweile in die Winterpause verabschiedet. Der letzte Arbeitstag auf einem MotoGP-Bike war zugleich der erste inoffizielle Tag für Ducati Corse. In neutralem Design fuhr Marquez vergangenen Dienstag ein erfolgreiches Debüt auf der Ducati GP25. Mit wenigen Hundertsteln Rückstand auf seinen neuen Teamkollegen Pecco Bagnaia, beendete die #93 den Test auf Position 4.

Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793

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