MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Bradl: «Marc Marquez hatte sich für mich eingesetzt»

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl (re.) mit Marc Marquez

Stefan Bradl (re.) mit Marc Marquez

Seit 2005 fuhr Stefan Bradl insgesamt 219 Grands Prix, 131 davon in der MotoGP. Dass er bei seinem letzten Einsatz in Barcelona keinen würdigen Abschied erhielt, lässt den 34-Jährigen kalt.

Sein letztes Rennen als MotoGP-Stammfahrer bestritt Stefan Bradl, mit 53 Top-Ten-Ergebnissen der erfolgreichste Deutsche in dieser Klasse, am 13. November 2016, damals für das Aprilia-Werksteam.

Nach einem missglückten Abstecher in die Superbike-WM 2017 kehrte Stefan ins MotoGP-Paddock zurück und absolvierte als Testpilot für die Honda Racing Corporation seit 2018 regelmäßig Wildcard-Einsätze oder sprang als Ersatzfahrer ein. So kamen 45 weitere MotoGP-Rennen zusammen – Sprints zählen nicht für die Statistik. Insgesamt war der letzte Grand Prix der Saison 2024 sein 131. in der höchsten Klasse.

Viele hätten dem Moto2-Weltmeister von 2011 einen würdigeren Abschied gewünscht, doch für HRC war das letzte MotoGP-Rennen von Bradl am 17. November 2024 nur ein weiterer Wildcard-Einsatz mit einem strikten Testprogramm und ohne Aussicht auf Erfolg. So war es nicht verwunderlich, dass er in beiden Rennen als Letzter die Zielflagge sah.

Stefan hatte Vater Helmut in Barcelona dabei, für seine HRC-Test-Crew, die Kollegen von ServusTV und die langjährigen Wegbegleiter von SPEEDWEEK.com waren es emotionale Tage.

«Honda zeigt dir das nicht, aber der Respekt ist immer da», betonte Bradl im persönlichen Gespräch. «Wenn man sich ordentlich benimmt, respektvoll mit ihnen umgeht und anständig ist, dann bringen sie dir das auch entgegen – das ist im Grunde das Wichtigste. Ob dann zum letzten Rennen ein Schild draußen steht mit ‘Danke Stefan’, das zählt alles nicht. Es geht um den menschlichen Aspekt und da steht bei den Japanern der Respekt an oberster Stelle. Auch wenn der Erfolg nicht da ist: Bei der Gruppe, mit der ich zusammenarbeite, ist der Umgang immer respektvoll und sehr anständig. Natürlich werden da Emotionen eher hintenangestellt.»

Dann blickte der inzwischen 34-Jährige für SPEEDWEEK.com noch einmal zurück. «In der Superbike-WM 2017 habe ich mich doof am Handgelenk verletzt, da war ich noch nicht bereit aufzuhören», hielt Bradl fest. «Da war ich auch noch nicht bereit, es zu Ende zu bringen. Familientechnisch hatten wir schon immer einen leichten Honda-Touch, dann hat sich die Konstellation mit HRC ergeben. Marc Marquez war es, der sich für mich als Fahrer im Testteam ausgesprochen hat, das bin ich seit 2018. So ist die Geschichte des Sports: Vorher hatte ich gegen ihn in der Moto2 gekämpft, dann hat er sich für mich als Testfahrer eingesetzt.»

Am Donnerstag vor dem Barcelona-GP hat Bradl HRC mitgeteilt, dass er zukünftig keine Rennen mehr bestreiten möchte und dies gerne den neuen Testfahrern Aleix Espargaro und Takaaki Nakagami überlässt. Seinen Testfahrervertrag, der vergangenen Sommer bis Ende 2026 verlängert wurde, wird er erfüllen.


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