Bezzecchi über den Champion: «Jorge ist die Referenz»

Marco Bezzecchi hat sich seinen großen Traum erfüllt – ab der Saison 2025 wird er in der MotoGP-WM in einem Werksteam an den Start gehen. Bei Aprilia fühlt er sich wohl und er wurde sehr gut aufgenommen. Sein Teamkollege dort wird niemand geringerer als Weltmeister Jorge Martin sein. Die beiden hatten in der Vergangenheit nicht immer das beste Verhältnis, in der kommenden Saison werden sie gemeinsam daran arbeiten, um mit der RS-GP25 die Ducati-Dominanz zu durchbrechen.

Wie stellt sich «Bez» die Zusammenarbeit mit dem «Martinator» vor? Was wird er sich abschauen? «Erst einmal ist er sehr schnell und das jedes Mal, wenn er auf das Bike steigt. Für mich ist er eine Referenz und ich versuche, seine Daten zu studieren und zu beobachten, wie er innerhalb der Box arbeitet. Ich versuche alles zu kopieren, was er besser macht als ich. Er ist der Weltmeister, also ist er momentan der Stärkste», betonte Bezzecchi. «Abgesehen von seinen Fähigkeiten auf dem Bike, hat er eine sehr gute Arbeitsauffassung. Er trainiert sehr gut, ist fokussiert und motiviert. Ich bin auch motiviert, aber es ist schwer, die Motivation über die gesamte Saison und bei allen Rennen, auch in harten Zeiten, aufrecht zu erhalten.»

Das letzte Jahr war für Bezzecchi nicht einfach, mit der Ducati GP23 tat er sich schwer. Er konnte lediglich einen dritten Platz in Jerez einfahren, in der Gesamtwertung landete er mit 153 Punkten auf Rang 12 – zu wenig für einen Fahrer, der 2023 noch um die Weltmeisterschaft fuhr. «Für mich war das letzte Jahr sehr hart und ich hatte manchmal mit meiner Motivation zu kämpfen. Jorge musste auch durch schwierige Zeiten gehen und in der Vergangenheit seine Pläne ändern. Aber er hat sich seine starke Mentalität und Motivation erhalten. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie stark Jorge ist. Ich versuche das auch so zu machen und ihn als Referenz herzunehmen, um mich selbst zu verbessern.»

Bezzecchi hat 2023 mit der Ducati Desmosedici drei Rennen gewonnen. Wie wird es für ihn sein, wenn er mit der Aprilia, einem anderen italienischen Bike, gewinnen wird? «Es wird anders sein, denn jedes Rennen ist unterschiedlich. Momentan fühle ich so viel Liebe von den Menschen, die bei Aprilia arbeiten. Das gibt mir ein gutes Gefühl und ich fühle mich freier», schwärmte der 26-Jährige. «Hoffentlich wird es bald so weit sein, aber es wird schwer. Wir haben ein klares Ziel – wir wollen die Anpassung zwischen mir, dem Bike und dem Team so schnell wie möglich schaffen. Ich weiß nicht, welche Emotionen ich bei meinem ersten Sieg haben werden, aber ich werde sicher weinen – es ist gut zu weinen, wenn man glücklich ist.»