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Bitter: Aprilia Racing feierte in Bangkok mit Halbgas

Von Thomas Kuttruf
Der große Test in Sepang hatte dem Aprilia-MotoGP-Projekt mit den Ausfällen von Jorge Martin und Raul Fernandez den Schwung genommen. Die MotoGP-Show in Bangkok feierten die Italiener nur mit halber Lautstärke.

Dass im Rennsport eigene Gesetze gelten, das mussten die MotoGP-Fans am Wochenende in Bangkok zur Kenntnis nehmen. Bei der Premiere des offiziellen MotoGP-Events zum Saisonstart 2025 im Zentrum der Hauptstadt von Thailand fehlte ausgerechnet der Hauptdarsteller.

MotoGP-Weltmeister Jorge Martin blieb nichts anderes übrig, als sich per Videokonferenz für eine Grußbotschaft nach Asien einzuklinken. Der frisch operierte Spanier bemühte sich um Optimismus: «Hallo nach Bangkok. Leider kann ich nicht bei euch sein, aber ich unternehme alles, um beim Grand Prix in Thailand zu sein.»

Und schon war die Bühne frei für Marco Bezzecchi. Der Italiener, wie Martin erst frisch in der Werksmannschaft aus Noale angekommen, hat seit dem schockierenden Aus des Champions am ersten Tag des Sepang-Tests die Rolle des Alleinunterhalters übernommen. Statt wie geplant im Schatten der Startnummer 1 an der Weiterentwicklung der RS-GP25 zu arbeiten, ist nun «Bezz» die fahrerische Führungskraft.

Bei der Vorstellung des Projekts in Mailand hatte der letztjährige Ducati-Pilot diese Aufgabe bei seinem Teamkollegen gesehen. «Für mich ist er eine Referenz und ich versuche, seine Daten zu studieren und zu beobachten, wie er innerhalb der Box arbeitet. Ich versuche alles zu kopieren, was er besser macht als ich. Er ist der Weltmeister, also ist er momentan der Stärkste«, unterstrich Bezzecchi.

Der 26-Jährige aus Rimini war in Sepang schlau genug, um nicht alles zu kopieren, was Martin auf der Rennstrecke zeigte. Marco Bezzecchi ließ sich deutlich mehr Zeit, musste nach dem Ausfall der vermeintlichen Referenz aber auch eine Planänderung in Kauf nehmen. Nach dem Doppelausfall – auch Trackhouse-Schützling Raul Fernandez befand sich schon früh wieder auf dem Weg in die Heimat – lag die Hauptverantwortung bei der Weiterentwicklung bei Bezzecchi.

Erst am dritten Tag durfte der Neuzugang erstmals versuchen, sein Limit mit dem neuen Gerät zu finden. Mit Platz 8 auf der kombinierten Zeitenliste ging der Plan auf. Noch erstaunlicher: Bezzecchi war rund 0,7 s schneller als Vorgänger Maverick Vinales vor wenigen Monaten.

Entsprechend beschwingt dann auch der Auftritt des Aprilia-Werksfahrers bei der offiziellen MotoGP-Show in Bangkok. Bevor der beliebte Zögling der VR46-Akademie vor den Fans in Bangkok die RS-GP auf Drehzahl bringen durfte, sagte der Italiener: «Für mich ist es perfekt, das Jahr in Thailand zu beginnen. Dass wir hier schon sehr bald testen und dann sofort in den GP starten, ist für mich fantastisch. Buriram zählt zu meinen Favoriten.»

Bezzecchi weiter: «Bislang genieße ich immer noch diese sehr starken Emotionen, bei Aprilia als Werksfahrer angekommen zu sein, und auch mein neues Motorrad hat mir bislang sehr viel Freude gemacht. Es kann losgehen!»

Nach dem gewaltigen Doppelrückschlag für das Aprilia-MotoGP-Projekt arbeitet man jetzt an einer schnellstmöglichen Rückkehr der Athleten. Raul Fernandez, der sich an Tag 1 in Sepang einen Mittelfußknochen und eine Fußspitze gebrochen hatte, soll in der Lage sein, bereits den Test für Trackhouse zu bestreiten. Weltmeister Jorge Martin muss den Test auslassen – er wird beim ersten freien Training zum Thailand-GP am 28. Februar erstmals wieder auf die Aprilia steigen.

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