MotoGP: Was bleibt von über 300 PS übrig?

Motorengeflüster: Yamaha-Piloten über V4-Entwicklung

Von Thomas Kuttruf
Zuletzt zeigten die Yamaha-Fahrer, allen voran Fabio Quartararo und Jack Miller, starke Leistungen auf der verfeinerten M1 mit Reihenmotor. Was bedeutet das für die Neuentwicklung eines MotoGP-Prototyps mit V4?

Auch 2025 startet das nun auf vier Fahrer erweiterte Yamaha-MotoGP-Projekt exklusiv mit einem Reihenmotor. Nach einem ersten Entwicklungsschritt in der zweiten Jahreshälfte 2024, konnten die Yamaha-Ingenieure rund um den technischen Leiter Massimo Bartolini über den Winter zulegen und das Paket mit dem Reihenmotor weiter optimieren.

Speziell auf der Piste von Sepang gelang dem Projekt, das durch nun vier Piloten weitere Substanz gewonnen hat, ein signifikanter Schritt in Richtung Spitze. Während sich die Ducati-Asse an der bestehenden Sepang-Bestmarke ohne Erfolg versuchten, säbelte Yamaha-Frontmann Fabio Quartararo nahezu eine Sekunde von seinen bestehenden Orientierungsmarken in Malaysia ab. Der Fortschritt war auch auf der Rangliste abzulesen: Der Franzose reiste als Dritter weiter nach Thailand.

Gleichzeitig bleibt aber auch die von Yamaha bestätigte Entwicklung eines komplett neuen MotoGP-Bikes mit V4-Motorkonfiguration ein Thema. Wie zuletzt von Paolo Pavesio exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigt, könnte ein Prototyp mit V4-Antrieb per Wildcard in der zweiten Jahreshälfte 2025 zum Einsatz kommen.

Die Stammfahrer, so der Yamaha-Sportchef, werden in jedem Fall die gesamte Saison 2025 auf der aktuellen M1 mit Reihenmotor aktiv bleiben. Auch die Rennfahrer haben eine klare Meinung, die sich nicht unbedingt mit der Strategie der Yamaha-Spitze deckt. Allen voran Jack Miller. So gab der Australier auf crash.net zu Protokoll: «Auf die jetzige Yamaha zu steigen, war fantastisch. Die Leistungskurve unterscheidet sich sogar erheblich von der Maschine, die ich in Barcelona gefahren bin.»

Der erfahrene Miller weiter: «Ich kenne Screamer, Big Bangs und den Reihenmotor. Es gibt für alles Vor- und Nachteile. Der Reihenmotor, den wir im Moment haben, ist stark. Ich glaube, die Debatte 'V4 oder kein V4' ist auch eine Modeerscheinung. Ich glaube nicht, dass es in Stein gemeißelt ist, dass man einen V4 braucht.»

Selbst Fabio Quartararo, der lange Zeit große Hoffnungen auf das baldige Eintreffen eines V4-Antriebs gesetzt hatte, ist durch das gestiegene Leistungsvermögen der konventionellen M1 vorsichtiger geworden. Der Weltmeister von 2021 unterstrich, dass auch ein V4-Motor alleine nicht die Lösung der Yamaha-Probleme sein könne.

Quartararo verwies dabei auch ins Lager des zweiten Konzerns aus Japan. Honda zählt zu den technologischen Vorreitern, setzt seit Anbeginn der MotoGP-Viertaktära auf V-Motorkonfigurationen – und hängt dennoch hinter der Spitze zurück.

Rückenwind hatte die Neuentwicklung bei Yamaha Racing besonders durch Bartolini bekommen. Als langjähriger Techniker bei Ducati Corse kennt der Italiener alle Aspekte eines erfolgreichen V4-Gesamtpakets.

Mit dem aktuellen Leistungsstand der 2025er-M1 hat der Reihenmotor die Latte hochgelegt für das parallele V4-Projekt. Relevanz behält die Forschung aber in jedem Fall, denn zur Saison 2027 werden alle Hersteller mit rundum neuen Prototypen und maximal 850 ccm großen Vierzylindern in den Wettbewerb ziehen.

In der jetzigen Situation deutet alles darauf hin, dass der einzige Reihenvierzylinder der MotoGP der aktuellen Prototypen-Generationen erhalten bleibt.

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