LCR-Honda-Pilot Zarco: Vollgas auch auf Social Media
Sorgsam kuratierte PR-Aufnahmen, aufgelockert durch ein paar Trainings- oder wahlweise Urlaubsfotos, vielleicht hier und da das obligatorische Spiegelselfie: So präsentiert sich die Mehrheit der MotoGP-Piloten der Community auf ihren Social Social-Media-Profilen. Das Publikum ist dabei immens: Zugpferd Marc Marquez beispielsweise folgen auf den beiden wichtigsten Plattformen Instagram und TikTok in Summe acht Millionen Menschen, selbst KTM-Testfahrer Pol Espargaro kommt noch auf 850.000 Follower. Die Rezeptur ist bei den meisten Fahrern jedoch die Gleiche, entsprechend eher austauschbar sind die Ergebnisse.
Eine der wenigen Ausnahmen ist der Senior der Königsklasse, LCR-Honda-Athlet Johann Zarco: Der Franzose nimmt sich, vor allem auf Instagram, offenbar gern selbst auf die Schippe. So sieht man ihn dort beispielsweise bei der Zubereitung von Crêpes, bei einer Kissenschlacht mit Neu-Teamkollege Somkiat Chantra, beim Versuch, scheinbar fliegend, einschlägigen Superhelden Konkurrenz zu machen oder beim Versuch, das Öl seines MotoGP-Boliden selbst anzumischen. Bemerkenswert: Veteran Zarco versteht es auch im digitalen Zeitalter, die richtigen Tasten zu drücken.
Am vergangenen Donnerstag ließ der Franzose sein Publikum an einer amüsanten Episode aus seiner Saisonvorbereitung teilhaben: Der 35-Jährige war fuhr zu Trainingszwecken auf dem spanischen Alcarras-Circuit. «Eigentlich wollte ich nur entspannt trainieren.» las sich sein Statement. Unerwarteter Nebeneffekt: Der LCR-Pilot hatte auf einer, weitestgehend serienmäßigen, Honda Fireblade den Rundenrekord auf der nahe Lleida gelegenen Strecke gebrochen. Bestzeiten in der MotoGP waren für den in Cannes geborenen Piloten zuletzt in weiter Ferne. Sein letzter Sieg datiert aus dem Jahr 2023, wo er in Phillip Island für Pramac Racing gewinnen konnte.
Am Freitag startet in Thailand die neue MotoGP-Saison. Dann wird sich zeigen, ob der LCR-Pilot den zaghaften, im zweiten Halbjahr 2024 begonnenen, Aufwärtstrend fortsetzen und auch in der MotoGP wieder im vorderen Feld mithalten kann. Bei den Testfahrten über insgesamt fünf Tage in Sepang und Buriram hatte Zarco überzeugt, in Thailand musste sich die Startnummer 5 aber erstmals den offiziellen Castrol-Honda-Piloten Mir und Marini geschlagen geben.