Honda-Pilot Zarco: «Mehr Action bringt weniger Speed»
Auf LCR-Honda-Fahrer Johann Zarco ist Verlass: Sich und seinem Team sicherte der Franzose, wenn auch knapp, einen Platz im Q2. Durchaus kurios: Zarco landete mit 0,588 s Rückstand an zehnter Stelle. Beim Zeittraining zum Thailand-GP im vergangenen Oktober hatte Zarco ebenfalls Rang 10 eingenommen, sein Rückstand damals 0,517 sec.
Die Rundenzeiten fielen im Vergleich zum letzten Oktober nur minimal. Spitzenreiter Alex Marquez gelang zum Auftakt 2025 eine 1:29,020 min – Marc Marquez kam im Zeittraining 2024 auf eine 1:29,165 min. Aber: Aktuell liegen die Temperaturen um mehrere Grad über den Werten aus dem letzten Oktober.
Menschen und Maschinen operieren in Buriram aktuell an der Belastungsgrenze, wie Zarco am Freitagabend bestätigte: «Für mich sind die Temperaturen das vielleicht größte Fragezeichen. Schon heute war es extrem – und es soll noch heißer werden. Noch sind unsere Körper frisch und belastbar und ich bin sehr froh, dass diese Hitzeschlacht gleich zu Beginn der Saison stattfindet.»
Der 34-jährige MotoGP-Routinier aus Südfrankreich ist allerdings skeptisch, was das Material betrifft. Zarco: «Es gibt Grenzen. Und wenn diese überschritten werden, dann wird es sehr schwer. Ich kann nicht beurteilen, wie es bei den anderen Bikes ausschaut, aber ich spüre, die Bikes werden empfindlicher, und wenn es ganz heiß ist, wird es deutlich schwerer, die Performance der Bikes exakt zu kontrollieren. Daher bin ich sehr gespannt auf den Sonntag. Dass der Sprint nur halb so lang ist, das tut sicher gut.»
Dem ersten Trainingstag in Thailand konnte der LCR-Pilot dennoch fast nur gute Aspekte abgewinnen: «Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Denn wir hatten das Ziel, die beste Ausgangslage fürs Quali zu verschaffen, das haben wir hinbekommen. Im Zeittraining sind bereits im ersten Anlauf sehr gute Runden gelungen. Das Bike hat im Vergleich zu letztem Jahr mehr Grip und es ist gut, dass nun auch andere Jungs, besonders Joan, damit so gut klarkommen.»
Leicht zerknirscht gab Zarco aber auch zu Protokoll: «Was aber eine Besonderheit der Honda bleibt: Meistens ist es so, dass du langsamer wirst, je mehr du versuchst, aus ihr herauszuholen. Heute habe ich mich angestrengt, im Finale hinter Marc herzufahren, und habe hart auf dem Bike gearbeitet, um ihm zu folgen. Im Ergebnis war ich dann langsamer. Es hat mich darin bestätigt, dass es für mich am besten funktioniert, das Bike mit maximaler Ruhe zu bewegen. Zu viel Action – das macht nur langsamer.»
Zugleich gestand der Franzose einen interessanten Aspekt ein: «Bemerkenswert ist, dass Joan Mir nun mit einem ganz anderen Stil als meinem auch auf guten Zeiten kommt.» Er bewegt aktuell das identische Bike und seine Daten sind daher von großem Interesse.»
Auch wenn am Ende des ersten Trainingstages nur Mir und Zarco den Einzug ins Q2 bewältigten, bestätigte sich der Aufwärtstrend der RC213V weiterhin.
Ergebnisse MotoGP Buriram, Zeittraining:
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:29,020 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,052 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,242
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,247
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,286
6. Joan Mir (E), Honda, +0,378
7. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,442
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,465
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,577
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,588
11. Maverick Viñales (E), KTM, +0,661
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,675
13. Francesco Bagnaia (I), +0,691
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,726
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,733
16. Luca Marini (I), Honda, +0,767
17. Alex Rins (E), Yamaha, +0,962
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,965
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,145
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,249
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,266
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,004