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Gigi Dall’Igna über Bagnaia: «Macht mich traurig»

Von Stephan Moosbrugger
Gigi Dall’Igna mit seinen Fahrern Marc Marquez und Pecco Bagnaia

Gigi Dall’Igna mit seinen Fahrern Marc Marquez und Pecco Bagnaia

Ducati hat die ersten beiden MotoGP-Events der Saison 2025 dominiert. Ducati-Corse-CEO Gigi Dall’Igna ist voller Lobeshymnen für seine Fahrer – allen voran Marc Marquez. Nur einer bereitet ihm Sorgen: Pecco Bagnaia.

In Argentinien hat Ducati erneut seine Dominanz gezeigt. Im Sprintrennen landeten fünf Desmosedici-Piloten in den Top-7, im Grand Prix gingen die ersten fünf Plätze an den Hersteller aus Bologna. «Daran werden wir uns nie gewöhnen, und das wollen wir auch gar nicht – es ist zu gut und würde den Respekt vor der großartigen Arbeit, die alle leisten, vermissen lassen», postete dazu Ducati-Corse-CEO Gigi Dall’Igna auf seinem LinkedIn-Account und ergänzte stolz: «Der 19. Sieg in Folge, der 30. in den letzten 31 Rennen.»

Der 58-Jährige kann mit der geleisteten Arbeit zufrieden sein. Die anderen Hersteller unternehmen enorme Anstrengungen, um die Lücke zu Ducati zu verkleinern. Nach den ersten zwei Saison-Events ist klar, dass die Roten auch 2025 der klare Titelfavorit in allen Kategorien – Fahrer-, Team- und Hersteller-WM – sind.

Mit der Desmosedici hat man das stärkte Motorrad in der Startaufstellung, dazu kommen Ausnahmekönner als Fahrer. So war Marc Marquez auch beim Wochenende in Termas de Rio Hondo überragend. Er holte sich die Pole-Position, die schnellste Rennrunde sowie den Sieg im Sprint und im Grand Prix. «Es war ein Zeichen von Klasse, den Erfolg von Thailand an einem Wochenende zu wiederholen, an dem er sich gegen alles und jeden durchsetzte», lobte Dall’Igna den Neuzugang im Ducati-Werksteam. «Sein Talent ist überragend und sein Verhalten meisterhaft. Er verfügt über eine angeborene Autorität, ist intelligent und sensibel im Umgang mit seinen Aktionen und Ressourcen. Er ist ein Champion, mit großem Vertrauen in das Motorrad und vor allem mit beständiger Ruhe – das bringt er auf und neben der Strecke zum Ausdruck. Diese Ruhe lässt ihn gut fühlen und mit unerschütterlichem Vertrauen gewinnen.»

Vizeweltmeister Pecco Bagnaia verpasste mit Platz 4 zum ersten Mal seit seinem Sturz in zweiten Misano-Grand-Prix im vergangenen Jahr das Podium. Der Italiener tut sich noch schwer und muss derzeit mitansehen, wie sein neuer Teamkollege alles in Grund und Boden fährt. Es ist eine harte Zeit für den zweifachen MotoGP-Weltmeister. «Sein gutes Gefühl hat Pecco noch nicht wiedererlangt, was mich genauso traurig macht, wie mich der überwältigende Start von Marc begeistert», meinte Dall’Igna. «Ich werde mit unseren Ergebnissen, so hervorragend sie auch sein mögen, erst dann zufrieden sein, wenn wir ihm die Möglichkeit gegeben haben, sein volles Potenzial auf der Strecke zu zeigen – so dass er gleichberechtigt antreten und die Positionen einnehmen kann, die ihm im Kampf der Champions zustehen. Wir arbeiten unermüdlich daran – in Argentinien wurden gute Schritte unternommen, aber es bleibt noch einiges zu tun. Pecco kann und sollte nicht so hart für einen dritten Platz arbeiten müssen – vor allem, wenn er ihn dann nicht erreicht.»

Dall’Igna würdigte auch die Leistungen der anderen Ducati-Fahrer. Alex Marquez (Gresini Ducati) konnte vier zweite Plätze in Folge einfahren – so stark wie zu Beginn dieser Saison war der 28-Jährige noch nie. In Argentinien lieferte er sich mit seinem Bruder einen harten Kampf um den Sieg. «Das Rennen von Alex war vielleicht sein bestes überhaupt», weiß Dall’Igna. «Er hat hartnäckig um den Sieg gekämpft und dabei nicht nur sein Talent, sondern auch die Reife eines Routiniers gezeigt. Er war der Einzige, der bisher in der Lage war, Marc Sorgen zu bereiten.»

Franco Morbidelli (VR46 Ducati) sicherte sich mit Platz 3 sein erstes Grand-Prix-Podium seit seinem dritten Platz in Jerez 2021 (vor 1414 Tagen). Es ist zudem sein erstes Grand-Prix-Podium mit Ducati. «Franco ist nach langer Abwesenheit wieder auf das Podium zurückgekehrt. Es macht mich emotional, wenn man an die Schicksalsschläge denkt, von denen er sich entschlossen zurückgekämpft hat. Das ist die Belohnung für seinen hervorragenden Saisonstart, der auch dem Vertrauen und der Gelassenheit zu verdanken ist, die ihm sein Team entgegenbringt.»

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