MotoGP-Liveticker: Erster Sieg für Alex Marquez

Marc Marquez zu Austin: «Aufregung gehört dazu»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez mit Bruder Alex

Marc Marquez mit Bruder Alex

Nach seinem Sturz im Grand Prix in Austin will Marc Marquez (Ducati) beim MotoGP-Wochenende in Katar wieder angreifen. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag wurde er noch einmal zu dem Startchaos in den USA befragt.

Ducati-Werksfahrer Marc Marquez erlebte in Austin ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Nachdem er am Samstag die Pole-Position erzielte und das Sprintrennen gewann, stürzte er im Grand Prix in Führung liegend und warf damit 25 Punkte weg. Er kam zunächst vom Start gut weg und konnte auf seine Verfolger Alex Marquez und Pecco Bagnaia eine Lücke von rund 2,5 Sekunden herausfahren. Kurz vor der Hälfte des Rennens stürzte MM93 in Kurve 4 – er fuhr über den Kerb und sein Vorderrad rutschte weg.

«Das ist Racing. Das Gute ist, dass ich gestürzt bin, als ich das Rennen mit 2,5 Sekunden Vorsprung anführte», strich Marquez am Donnerstag bei der Pressekonferenz in Katar das Positive heraus. «Ich war sehr gut unterwegs und machte dann einen Fehler. Gut ist, dass wir mit diesem großen Fehler immer noch Zweiter in der Meisterschaft sind und nur einen Punkt hinter dem Führenden liegen. Hier in Katar beginnt alles von Neuem, wir werden sehen, was wir an diesem Wochenende erreichen können.»

Auf dem Lusail International Circuit hatte Marquez 2013 seine Premiere in der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Er fuhr damals als Rookie nach einem engen Duell mit Valentino Rossi auf Rang 3. Danach hatte er im Wüstenstaat mit «Vale» und vor allem mit Ducati-Ikone Andrea Dovizioso in den Jahren 2018 und 2019 denkwürdige Zweikämpfe. 2025 tritt er in Katar selbst das erste Mal mit der roten Desmosedici an. «Es ist die erste Strecke, auf der Alex und Pecco theoretisch besser sind als ich – wenn man sich die Ergebnisse aus der Vergangenheit ansieht», stapelte der Spanier tief. «Aber wenn ich hier konkurrenzfähig sein kann, dann wäre das ein sehr gutes Zeichen für mich. Falls nicht, werde ich mich weiter verbessern.»

Der eigentliche Aufreger in Austin, der nach dem Rennen zum Gesprächsthema Nummer 1 wurde, war seine taktische Finte in der Startaufstellung. Zu Erinnerung: Der achtfache Weltmeister sprintete unmittelbar vor der Aufwärmrunde in die Box, um auf das Motorrad mit Trockenabstimmung zu wechseln. Acht Fahrer folgten ihm und schnappten sich ebenfalls ihre Ersatzbikes. Die Folge war ein riesengroßes Durcheinander, es folgte ein Startabbruch. Weil so viele Fahrer das taktische Spielchen von Marquez mitmachten und dadurch ein Chaos entstand, wurde aus Sicherheitsgründen auf eine 10-minütige Verschiebung und die Quick-Restart-Prozedur entschieden.

Bei der Pressekonferenz in Katar wurde bei Marc und Alex Marquez sowie Pecco Bagnaia nochmal nachgefragt, ob sie sich darüber bewusst waren, dass sie mit dieser Aktion eine Durchfahrtsstrafe riskieren. Normalerweise beantwortet der WM-Führende die Fragen zuerst – doch Alex Marquez gab die pikante Frage direkt an seinen Bruder weiter. Als Marc dann entgegnete, dass er der Leader sei, konterte der jüngere Bruder lachend: «Du warst der Erste, der gerannt ist und das Chaos verursacht hat.» Nach der kleinen Familiendiskussion war es dann Marc, der zuerst das Wort ergriff. «Nein, ich wusste nicht, dass dies eine Durchfahrtsstrafe nach sich ziehen würde, denn die Regeln wurden in den letzten zwei, drei Jahren etwas geändert», begann er mit seiner Erklärung. «Ich wusste also nicht genau, dass dies eine Durchfahrtsstrafe bedeutete, aber ich führe mir in solchen Momenten immer verschiedene Szenarien vor Augen. Ich wusste, dass in dieser Situation dieser Weg der Schnellste war, um unseren Fehler – Regenreifen aufzuziehen – auszubügeln. Drei Fahrer in der Startaufstellung hatten die richtige Entscheidung getroffen – die rote Flagge hat dann für diese drei einen Podestplatz zunichte gemacht.»

War ihm bewusst, dass dies und auch die Dialoge mit seinem Team im Vorfeld der Aktion viele Diskussionen und einen großes Medienecho nach sich ziehen würden? «Ja, aber sie haben Mikrofone, die alles einfangen», zuckte Marquez mit den Schultern. «Jeder Fahrer hat seine eigene Strategie, von der er glaubt, dass diese für ihn die Beste ist. In diesem Moment habe ich an diese Strategie geglaubt und es war die Beste, nachdem wir den Fehler mit den Regenreifen gemacht haben. In diesen 25 Minuten in der Startaufstellung hat das Wetter gewechselt und die Strecke hat sich sehr verändert. Aber die ganze Aufregung auf Social Media und alles andere ist Teil des Spiels und der modernen MotoGP – daran müssen wir uns gewöhnen.»

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