Honda-Ass Zarco: Etappenziel mit viel Risiko erreicht

Johann Zarco beendete den Freitag in Jerez auf Rang 7
Bei der teilweise hektischen einstündigen Sitzung am Freitagnachmittag profitierte Johann Zarco wieder einmal von seiner Routine. Der älteste Stammpilot der MotoGP hatte mit Position 8 im freien Training bereits eine erfolgreiche Standortbestimmung geschafft und wusste früh um die Möglichkeiten seines Pakets.
Der erste Eindruck auf dem Circuito Angel Nieto war dabei nicht der beste, wie Zarco am Abend in Jerez berichtete: «Ich hatte heute insgesamt weniger Vertrauen auf dem Motorrad als zuletzt – ich denke, es ist aber ganz normal, einfach weil der Kurs hier deutlich enger und auch etwas rutschiger ist. Und nicht nur mir ging es so – etliche Fahrer haben heute mit Problemen gekämpft.»
Zarco wartete lange, um das hohe Ziel des Q2-Einzugs zu meistern. Zunächst galt es, die Zeit für eine Abstimmung auf längeren Distanzen zu nutzen. Als es grünes Licht gab, zündete der Franzose. Auf der entscheidenden «Hot Lap» auf dem Traditionskurs von Jerez brachte es die Honda mit der Nummer 5 auf eine Zeit von 1:36,535 min. Zwar damit 0,7 sec schneller als im Vorjahr.
Wie groß der Entwicklungsschritt der RC213V ist, lässt sich im Vergleich mit Pecco Bagnaia ablesen. Der Jerez-Spezialist und Sieger der letzten drei Jahre fuhr nahezu eine identische Rundenzeit wie 2024 und landete damit im aktuellen Klassement auf Rang 2.
Für Zarco reichte es mit 0,5 sec Rückstand damit an die siebte Stelle – wieder einmal holte der Pilot der Kunden-Honda das Beste aus dem gegenwärtigen Paket.
Der Held der LCR-Mannschaft war sehr zufrieden, musste aber relativieren. «Dass es möglich war, wieder direkt ins Q2 zu gehen, lag zwar auch am höheren Risiko, zeigte aber auch wieder das Potenzial», so Zarco, der zugleich den Finger hob: «Mit dem Gefühl von heute ist es kein sehr gutes Zeichen für das Rennen. Wir müssen versuchen das besser vorzubereiten. Es ist eine schöne Herausforderung – wenn wir das Meistern bis zu den Rennen die Sicherheit auf dem Bike zu erhöhen, dann sind auch hier Top-6-Ergebnisse möglich. Das wäre perfekt, so etwas unter diesen erschwerten Bedingungen zu erreichen. Für den weiteren Verlauf der Saison wäre es ein weiteres wichtiges Signal.»
Und der größte Wunsch des schnellen Franzosen im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Honda-Renners? Ich wünsche mir, dass der Speed, der mit dem Bike möglich ist, nicht mit viel Kampf auf einer Runde, sondern mit weniger Risiko über viele Runden möglich ist. Das ist es, was die Spitze noch deutlich besser schafft. Das ist die Überlegenheit der Ducati.»
Johann Zarco ist kein Alleinkämpfer in Jerez. Auch Markenkollege Joan Mir überzeugte – der Spanier verlor nur rund 0,15 sec auf den Veteranen und schaffte es damit ebenfalls direkt ins zweite Qualifying. Vor 12 Monaten fand das Shootout der MotoGP-Elite gänzlich ohne Honda-Beteiligung statt.
Ergebnisse MotoGP Jerez, Zeittraining (25. April):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:35,991 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,103 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,162
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,267
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,428
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,517
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,544
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,639
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
10. Joan Mir (E), Honda, +0,695
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,750
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,807
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,863
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,946
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,049
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,081
18. Luca Marini (I), Honda, +1,086
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,197
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,228
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,401
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,874
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,013