Di Giannantonio: «Haben es gerade noch gerettet!»

Lieber spät als gar nicht: Di Giannantonio erreichte das Q2 nur mit Mühe
Die Saison verläuft bislang erfolgreich für Fabio Di Giannantonio. Zwar war das letzte Sonntagsrennen in Katar eines zum Vergessen für den Römer - nach unverschuldeter Kollision mit Alex Marquez und einem Schreckmoment, bei dem er Jorge Martin bei dessen folgenschwerem Sturz touchierte, blieb der VR46-Pilot ohne Punkte - doch im WM-Klassement befindet sich «Diggia» auf Rang 5, direkt hinter VR46-Kollege Franco Morbidelli. Und das trotz einer während der Saisonvorbereitung erlittenen Schulterverletzung, die den Italiener zu Saisonbeginn noch beeinträchtigt hatte.
Anders als sein Teamkollege Morbidelli kann Di Giannantonio jedoch auf das neueste Ducati-Material zurückgreifen. Und um seine Desmosidici GP25 weiter zu optimieren, experimentierte der 26-Jährige beim Auftakt zum Rennwochenende in Jerez: «Marc und Pecco nutzen Settings am Motorrad, die ihnen bei ihrem Fahrstil helfen und ich nutze Einstellungen die eher meinen Stärken zugute kommen. Wir wollten an diesem Wochenende eine Spezifikation ausprobieren, die das Beste von beidem verbindet.»
Das Resultat war ein enttäuschender zwölfter Platz im ersten freien Training. Auch zu Beginn des Zeittrainings stellte sich keine Besserung ein, denn die Rundenzeiten des VR46-Athleten entsprachen weiter nicht den Erwartungen: «Ich konnte das Motorrad nicht so bewegen, wie ich es wollte und musste einiges anders machen. Ich musste mehr von meinen Stärken aufgeben, als ich durch das neue Setup dazugewinnen konnte. Es funktionierte anders, als wir es uns vorgestellt haben.»
Das Fahrgefühl sei dabei gar nicht wesentlich anders als an den letzten Rennwochenenden gewesen, der Zeitverlust aber beträchtlich. Und so beschloss der Moto3-Vizeweltmeister von 2018 mit seinem Renningenieur noch während der einstündigen Session eine Rolle rückwärts: «Massimo und ich haben uns angeschaut und uns gesagt, dass wir besser auf Bewährtes setzen. Dadurch sind wir noch direkt in Q2 eingezogen. Wir haben es am Ende gerade noch retten können!» Der Auftrag endete für den Ex-Gresini-Piloten auf Rang 9.
Das zunächst geplante Experiment darf damit als gescheitert gelten, denn auch am Samstag und Sonntag wird Di Giannantonio wieder sein gewohntes Setup nutzen: «Ich bin mir zu 99% sicher, dass wir den Rest des Wochenendes auf mein gewohntes Motorrad zurückgreifen. Schlussendlich ist das Motorrad das Schnellste, das ich am schnellsten bewegen kann!»
Ergebnisse MotoGP Jerez, Zeittraining (25. April):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:35,991 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,103 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,162
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,267
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,428
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,517
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,544
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,639
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
10. Joan Mir (E), Honda, +0,695
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,750
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,807
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,863
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,946
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,049
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,081
18. Luca Marini (I), Honda, +1,086
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,197
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,228
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,401
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,874
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,013