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Marc Marquez über Alex: «Er geht viel Risiko ein»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

Marc Marquez (Ducati) beendete das MotoGP-Zeittraining in Jerez auf Rang 4. Dass er nicht ganz vorne lag, überraschte ihn nicht – er müsse noch das richtige Setup finden. Von Bruder Alex ist er beeindruckt.

Ducati-Werksfahrer Marc Marquez hatte im MotoGP-Zeittraining in Jerez als Vierter 0,267 sec Rückstand auf seinen Bruder Alex, der die schnellste Zeit fuhr. In der einstündigen Session am Freitagnachmittag hielt sich der WM-Leader immer in den vorderen Positionen auf. Bei seiner letzten Zeitenjagd wollte er seine Zeit noch einmal herunterschrauben – in Kurve 6 hatte er dann wieder einen seiner spektakulären Saves, mit dem er einen Sturz gerade noch einmal verhindern konnte.

Am Ende reichte es locker für den direkten Einzug ins Q2 am Samstag. Zu Beginn der Session folgte ihm Bruder Alex – der Gresini-Pilot hatte dann in Kurve 5 einen heftigen Abflug. Weil seine hellblaue GP24 die Streckenbegrenzung zerstörte, wurde die rote Flagge geschwenkt und die Session für mehrere Minuten unterbrochen, um die Air Fences wieder in Position zu bringen.

War der achtfache Weltmeister überrascht, dass es für ihn «nur» Platz 4 wurde? «Nein, denn wir sind jetzt in Europa und das Gefühl ist anders. Die Strecke ist unterschiedlich und alles ist etwas enger. Die Art und Weise, wie man das Bike pusht, ist hier anders. Ich versuche, immer noch zu verstehen, wie ich perfekt fahren kann. Abgesehen davon fühle ich mich gut – das ist das Wichtigste», meinte Marquez vor den versammelten Journalisten. «Es ist keine Überraschung für mich, wir haben einfach noch etwas mehr Arbeit vor uns und müssen herausfinden, welches Basis-Setup wir hier einsetzen.»

Im FP1 am Freitagmorgen hatte der 32-Jährige mit technischen Problemen zu kämpfen. Zu Beginn der Session fuhr er auf die Strecke, dann fuhr er nach zwei Runden wieder in die Box, um danach mit seinem Ersatzbike das zweite Mal auf die Strecke zu gehen. Dann kehrte er erneut nach zwei Runden in die Box zurück. «Beim ersten Bike hatten wir das falsche Mapping, das haben sie dann aber schnell lösen können. Dann bin ich mit dem zweiten Motorrad hinausgefahren, bei dem ich aber etwas Seltsames bei der Kupplung gesehen habe. Das Bike fühlte sich auch beim Fahren komisch an. Aus Sicherheitsgründen fuhr ich dann in die Box zurück. Vor zehn Jahren wäre ich weitergefahren», lachte MM93. «Danach bin ich wieder auf die Strecke gefahren und alles hat perfekt gepasst.»

Wo sieht der achtfache Weltmeister den größten Unterschied in Jerez zu den Strecken bei den ersten vier Saisonevents? «Wir haben hier mehr enge Kurven. Wir kommen von Katar, wo es viele langgezogene Kurven gibt, und du mit dem Bike nicht so sehr pushen musst – dort bremst du sanfter und nimmst viel Geschwindigkeit in die Kurve mit», erklärte Marquez. «Jerez ist mehr eine Stop-and-Go-Strecke. Wir müssen unser Basis-Setup an diese Bedingungen anpassen. Ehrlich gesagt, haben wir heute Nachmittag etwas unseren Weg verloren, aber dann kamen wir zurück – ich denke, das ist der richtige Weg.»

Alex Marquez war der Schnellste und hat einen Streckenrekord erzielt. «Das ist ein Zeichen, dass er sich in einer sehr guten Verfassung befindet», lobte Marc seinen jüngeren Bruder. «Nach diesem großen Crash und der verlorenen Zeit sofort wieder so schnell zu sein, heißt, dass er sehr gut in Form ist und viel Selbstvertrauen hat. Ich habe mir aber seine Daten angesehen – er geht sehr viel Risiko ein.»

Ergebnisse MotoGP Jerez, Zeittraining (25. April):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:35,991 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,103 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,162
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,267
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,428
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,517
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,544
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,639
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
10. Joan Mir (E), Honda, +0,695
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,750
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,807
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,863
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,946
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,049
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,081
18. Luca Marini (I), Honda, +1,086
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,197
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,228
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,401
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,874
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,013

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