Brad Binder trotz Crash zufrieden: «Endlich – Grip!»

Brad Binder verbaute sich den Q2-Einzug mit einem Sturz
Am Ende waren es 0,055 Sekunden, die KTM-Routinier Brad Binder von Honda-Pilot Joan Mir und damit von einem sicheren Platz im zweiten Qualifying trennten. Den hatte der Südafrikaner lange inne, doch mit einem Crash zu Beginn der heißen Schlussphase beraubte sich Binder selbst seines besten Werkzeugs.
«Es klingt sonderbar, aber ich beende den Tag sehr zufrieden und glücklich. Mit dem Bike, mit dem ich ins Zeittraining gegangen bin, war es ein rundum besseres Gefühl. Endlich konnte ich richtig Grip fühlen – etwas, das ich seit langer Zeit vermisse. Die Veränderungen haben sich perfekt ausgezahlt. Dass ich das Q2 verpasst habe, ist nicht gut – aber die Erfahrungen mit dem Bike überwiegen eindeutig positiv.»
Der Haken an der Sache: Binder produzierte einen harmlosen Crash, verunstaltete aber dennoch seine RC16 so sehr, dass die Schlussattacke auf dem Ersatzmotorrad und damit auf einer anderen Spezifikation stattfinden musste. Mit Galgenhumor sagte Binder: «Das habe ich super bekommen – ich habe es fertiggebracht mit dem Bike, was sich so gut angefühlt hat, zu stürzen.»
Der 29-jährige Binder bestätigte: Es waren vor allem die von Maverick Vinales übernommenen Modifikationen, die den Unterschied ausmachten: «Ja, die Sachen, die Maverick in Katar probiert hat, funktionieren auch hier. Sie haben für ein viel besseres Kontrollgefühl auf der Bremse und am Kurveneingang gesorgt – zugleich ist aber mit der geänderten Balance auch der Grip hinten gestiegen, und das, sobald ich das Gas aktiviert habe.
Für die KTM-Mannschaft gilt es nun für Samstag beide RC16 mit der Startnummer 33 auf den identischen Stand zu bringen. Dann sollte der Einzug ins Q2 über den Umweg des Q1 realisierbar sein. Mit Maverick Vinales wartet hier der vermeintlich härteste Gegner – auf jener RC16 der Tech3-Mannschaft, die dem Veteranen zu einem neuen Glücksgefühl verhalf.
Ergebnisse MotoGP Jerez, Zeittraining (25. April):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:35,991 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,103 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,162
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,267
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,428
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,517
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,544
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,639
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
10. Joan Mir (E), Honda, +0,695
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,750
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,807
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,863
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,946
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,049
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,081
18. Luca Marini (I), Honda, +1,086
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,197
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,228
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,401
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,874
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,013