Jerez-Test: Tadelloser Start von Stefan Bradl
Stefan Bradl beim Jerez-Test
Moto2-Weltmeister Stefan Bradl liess sich gehörig Zeit, ehe er den eigentlich um 10 Uhr gestarteten MotoGP-Test in Jerez in Angriff nahm. Wegen der kühlen Asphalttemperaturen warteten Bradl und etliche andere Spitzenfahrer mehr als eine Stunde, ehe sie auf die Piste gingen.
Um 11.30 Uhr hielt Dani Pedrosa (Repsol-Honda) mit 1:40,158 die Bestzeit vor Jorge Lorenzo (Yamaha, 1:40,871) und Weltmeister Casey Stoner (Repsol-Honda, 1:40,942). Ben Spies (Yamaha, 1:41,109) lag an vierter Stelle.
«Es hat keinen Sinn, wenn Stefan als MotoGP-Rookie, der erstmals mit diesem Motorrad in Jerez fährt, zu früh losfährt», erklärte der belgische Cheftechniker Christophe Bourguignon. Der sparsame Umgang mit den Bridgestone-Testreifen hat auch seinen Grund: Es stehen nur 120 Stück für die ganze Saison zur Verfügung.
Um 11.15 Uhr fuhr Bradl aus der LCR-Box, nach sechs Runden hielt er sich mit 1:41,474 min bereits an sechster Stelle hinter Nicky Hayden (Ducati).
Bradl absolviert für das LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello den dritten Test auf der 1000-ccm-Honda RC213V. Der 22-jährige Zahlinger will die Gelegenheit nützen, um seinen Fahrstil weiter an die Vierzylinder-Maschine anzupassen. «Ich muss mehr Vertrauen zum Vorderreifen finden. Das war zuletzt in Sepang schwierig, weil die Piste in schlechterem Zustand war als beim ersten Test Ende Januar. Wenn ich mehr Vertrauen zum Vorderreifen habe, kann ich auch mehr in die Kurven reinbremsen», erklärte Bradl in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK. «Ausserdem muss ich bei den ersten 10 oder 15 Metern der Bremsphase aggressiver werden. Die Karbonbremsen lassen da mehr zu als die Stahlbremsen, die ich aus der Moto2 gewöhnt bin. Wenn das alles klappt, bin ich am Kurvenscheitelpunkt besser auf das rechtzeitige Aufstellen des Motorrads vorbereitet, kann die Linie ideal halten und kann dadurch das Gas konsequenter aufziehen.»