Jerez: Stoner gewinnt in der Höhle des Löwen
Casey Stoner gewann zum ersten Mal in Jerez.
Für den ersten Aufreger des MotoGP-Rennens sorgte Yonny Hernandez, dessen Bike aus der Startaufstellung geschoben werden musste. Der Kolumbianer nahm das Rennen zwar noch aus der Boxengasse auf, schied aber nach wenigen Runden mit Defekt aus.
Den Start entschied erwartungsgemäss Dani Pedrosa (E/Repsol-Honda) für sich. Hinter dem kleinen Spanier reihten sich Pole-Setter Jorge Lorenzo (E/Yamaha), Cal Crutchlow (GB(Tech-3-Yamaha), Nicky Hayden (USA/Ducati) und Andrea Dovizioso (I/Yamaha). Stefan Bradl (D/LCR-Honda) behauptet seine neunte Startposition.
Der Stand nach Runde 1: Pedrosa, Dovizioso, Lorenzo, Crutchlow, Stoner, Hayden, Spies, Bautista, Bradl, Rossi, Barbera, De Puniet, Abraham, Espargaro, Ellison, Pirro, Petrucci, Pasini, Silva, Edwards, Hernandez.
In der zweiten Runde sortiert sich das Feld weiter: Stefan Bradl überholt genauso herzerfrischend wie erfahrene MotoGP-Piloten wie Andrea Dovizioso oder Casey Stoner. Während der Australier die Führung übernimmt behauptet Lorenzo Platz 2 und Hayden P3, Pedrosa fällt dagegen auf P4 zurück. Dahinter Dovizioso und Crutchlow. Bradl hängt direkt dahinter auf Platz 7. Rossi nach drei Runden auf P10.
Nach fünf Runden haben sich die Stoner und Lorenzo etwas Luft verschafft. Hayden als Dritter gerät unter Druck: Der Ducati-Pilot fährt langsamer als die Plätze 4 bis 7 - also auch langsamer als Stefan Bradl!
Der Stand nach 5 von 27 Runden: Stoner, Lorenzo, Hayden, Dovizioso, Pedrosa, Cruchtlow, Bradl, Bautista, BArbera, Spies, Rossi, Abraham, De Puniet, Ellison, Espargaro, Pirro, Petrucci, Pasini, Silva, Edwards.
Wie es sich angekündigt hat, wird Hayden durchgereicht. Pedrosa, Dovizioso und Crutchlow lassen den Weltmeister von 2006 stehen. Bautista und Bradl sind die nächsten, die Kentucky-Kid überholen wollen. Ein interessantes Duell ist im Mittelfeld zu beobachten: CR-Pilot Randy De Puniet (F/ART) kämpft mit Rossi, Barbera, Spies und Abraham um Platz 10.
Das erste Renndrittel ist vorbei: Stoner an der Spitze wird immer schneller. In 1.40,151 min fährt er eine neue schnellste Rennrunde und hat 0,9 sec Vorsprung auf Lorenzo. Dani Pedrosa hat als Dritter bereits 5 sec Rückstand, die Tech-3-Piloten Crutchlow und Dovizioso fahren auf 5 und 6. Alvaro Bautista hat inzwischen Nicky Hayden geschnappt, Stefan Bradl hat noch keinen Weg am Amerikaner vorbeigefunden.
Nach 14 von 27 Runden haben sich die Rundenzeiten von Stoner und Lorenzo umgekehrt: Jetzt fährt der Mallorquiner schneller, wenn auch nur im 1/1000 sec Bereich. Auch Pedrosa (3.) kann den aufmüpfigen Crutchlow (4.) nicht abschütteln. Selbiges gilt für Stefan Bradl (7.), dem Nicky Hayden (8.) im Nacken hängt. Rossi (9.) kann sich immer noch vor seinen Markenkollegen Barbera und Karel Abraham (CZ) sowie Yamaha-Pilot Ben Spies (USA) behaupten. Positionsveränderungen sind aber Mangelware. Abraham sorgt wenig später für den einzigen Rennsturz.
Runde 20: Lorenzo hat die Lücke zu Stoner geschlossen, seine Yamaha liegt wie ein Brett auf der Strasse. Die Stoner-Honda rutscht und wackelt dagegen gut erkennbar. Schnellster Mann auf der Piste ist jedoch Dani Pedrosa, der nur noch 2,7 sec Rückstand hat! Crutchlow (4.), Dovizioso (5.), Bautista (6.) und Spies (11.) können aus eigener Kraft keine Plätze mehr gut machen. Bradl (7.) und Hayden (8.) bleiben dicht beieinander, Barbera (9.) hat Rossi (10.) überholt. De Puniet pilotiert das bestplatzierte CR-Bike.
In der letzten Runde sorgt Stoner doch noch einmal für klare Verhältnisse. Auf die forcierte Gangart des Repsol-Piloten hat Jorge Lorenzo keine Antwort und begnügt sich mit Platz 2. Dani Pedrosa kommt 0,4 sec vor Cal Crutchlow als Dritter ins Ziel.
Stefan Bradl musste sich in den letzten beiden Runden den Angriffen von Nicky Hayden erwehren. Nachdem Hayden den Deutschen erfolgreich überholen konnte, holte sich Bradl unter dem Jubel seiner Crew in der letzten Kurve Platz 7 zurück.
Valentino Rossi sieht als Neunter die Zielflagge, knapp vor Pramac-Pilot Hector Barbera. Angesichts der Leistungen der übrigen Yamaha-Piloten lieferte Ben Spies als 11. eine ausgesprochen bescheidene Vorstellung ab.
Bester CR-Pilot wurde Aleix Espargaro, nachdem die ART von Randy de Puniet den Dienst quittierte. Auch Michele Pirro schied mit Defekt aus.