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Beefy Bourguignon: «Stefan hat sich gesteigert»

Von Günther Wiesinger
Briefing: Beefy Bourguignon (li.) mit Stefan Bradl

Briefing: Beefy Bourguignon (li.) mit Stefan Bradl

LCR-Honda-Crew-Chief Beefy Bourguignon zieht Bilanz der Sepang-Tests mit Stefan Bradl. «Es ist erfreulich», sagt er.

Das LCR-Honda-Team hinterliess mit dem letztjährigen WM-Achten Stefan Bradl beim MotoGP-Test einen starken Eindruck. Der Bayer unterbot seine letztjährige Testzeit um 0,9 Sekunden und blieb eine halbe Sekunde unter seiner Qualifying-Marke vom Oktober 2012. Wir haben uns mit Stefan Bradls belgischem Renningenieur Christophe Bourguignon über das erste Kräftemessen 2013 unterhalten.

«Wir haben alles durchprobiert, was wir uns vor diesem Test vorgenommen haben», lautete die Bilanz des routinierten Crew-Chiefs. «Wir haben unseren Arbeitsplan Schritt für Schritt abgearbeitet – zu 100 Prozent. Am ersten Tag ging es darum, nach der Winterpause den Speed wieder zu finden. Zum Glück ist das neue 2013-Motorrad jenem sehr ähnlich, das Stefan schon in Aragón, Motegi und Valencia getestet hat. Wir hatten also schon ein Verständnis für dieses Bike.»

Zuerst wurde noch die Fahrposition perfektioniert, dann ging es darum, eine Bestätigung für die Richtigkeit des Set-ups zu finden. «Wir haben die Abstimmung exakt so gemacht wie in Sepang 2012», schilderte «Beefy» Bourguignon. «Dann haben wir hinten und vorne neue Komponenten von Öhlins getestet, Federbein und Gabel. Auch verschiedene Bremssysteme von Nissin haben wir probiert. Wir sind auf der Suche nach der optimalen Bremsfähigkeit. Danach haben wir verschiedene Chassis-Set-ups probiert und unterschiedliche Radstände. Zwischendurch haben wir mal die Sitzposition einen Zentimeter nach hinten geschoben. Wir wollten ergründen, ob sich dadurch die Traktion bessert.»

«Wir haben schon bei der Ankunft in Malaysia gesagt, wir werden der Rundenzeit keine grosse Bedeutung beimessen», ergänzte der Belgier. «Wir sind jetzt nicht auf der Suche nach der letzten Zehntelsekunde. Wir bemühen uns, für Stefan ein Rennmotorrad hinzustellen, auf dem er sich wohl fühlt, auf dem wir aufbauen können, mit dem wir uns schrittweise weiter steigern können. Wir haben uns gegenüber der GP-Zeit um fast 0,5 Sekunden gesteigert. Das ist erfreulich.»

Bourguignon will sich nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. «Wir verlieren an denselben Stellen Zeit wie im Vorjahr bei den Wintertests und beim Grand Prix. Wir müssen noch einen weiteren Schritt machen. Aber wir sind nahe am zweiten und dritten Platz dran. Jetzt sollten wir die Konstanz weiter verbessern. Die erste Stufe haben wir durch den Long-Run über 16 Runden am Mittwoch schon bewältigt. Er war ganz gut. Beim nächsten Test werden wir eine weitere Rennsimulation fahren. Dann sind wir für den ersten WM-Lauf gut gerüstet. Es folgen im März noch die Tests in Austin und Jerez. Wir haben schon jetzt einige Informationen bekommen und mehr Verständnis für das Bike. Klar, Sepang ist ein schwieriger Start in die Saison, wegen der Hitze und wegen der Luftfeuchtigkeit. Aber wenn du hier gut bist, bist du überall gut. Ich sehe, Stefan hat das Konditionstraining verstärkt. Wenn er so weitermacht, werden wir beim Saisonauftakt in Katar dort stehen, wo wir hinwollen.»

Bei der Abreise aus Kuala Lumpur erlebte Christophe Bourguingnon noch eine Schrecksekunde: Beim Start explodierte ein Motor des KLM-Langstrecken-Jets. Das Flugzeug rollte zurück ans Gate. «Es gab einen Lärm wie bei einem kaputten Motorradmotor», schilderte Beefy. «Aber lieber am Boden als in der Luft...»

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