Austin-Test: Ducati setzt ein politisches Zeichen
Paolo Ciabatti: «Der Test ist grundsätzlich falsch»
2013 findet auf dem «Circuit of the Americas» in Austin/Texas erstmals ein MotoGP-Rennen statt. Um dafür bestmöglich gewappnet zu sein, haben sich die Werksteams von Honda (Pedrosa, Márquez) und Yamaha (Lorenzo, Rossi) zu einem dreitägigen Test (12. bis 14. März) dort entschlossen, obwohl das mit enormen Kosten verbunden ist.
Yamaha schätzt die Kosten für den Trip nach Texas auf bis zu 350.000 Euro. Stefan Bradls LCR-Teamchef Lucio Cecchinello schloss sich dem Honda-Werksteam an und rechnet für Bradls Drei-Tage-Test mit Zusatzkosten von bis zu 80.000 Euro.
Von den drei Werksteams wird nur die Ducati-Truppe (Hayden, Dovizioso) fehlen. Nicht nur, weil es nichts zu testen gibt, wie es offiziell heißt, sondern auch, um ein politisches Zeichen zu setzen.
Nachdem Honda bekannt gab, dass sie in Austin testen werden, ließ sich Yamaha trotz fehlendem Hauptsponsor von Lorenzo und Rossi breitschlagen, ebenfalls dort zu fahren. «Yamaha kämpft um den WM-Titel, sie dürfen Honda keinen Vorteil einräumen», meint Ducatis MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti. «Würden auch wir um den Titel kämpfen, was dieses Jahr nicht der Fall sein wird, und auch in Austin testen, wo wäre dann der Vorteil für Honda, Yamaha und Ducati? Wir würden beim Rennen im April alle auf demselben Level starten, nur dass die drei Werksteams noch weiter vor dem Rest des Feldes liegen würden, als es ohnehin der Fall ist.»
«Ich halte den Test in Austin für grundsätzlich falsch», unterstreicht der Italiener. «Dauernd reden wir über Kostensenkungen. Ich frage mich wirklich, ob irgendjemand in diesem Paddock Geld sparen will. Wäre kein Test in Austin, würden am Renn-Freitag alle auf dem gleichen Level beginnen und das Feld wäre enger beisammen.»