Marc Márquez: «Ich war noch nie so nervös»
Marc Márquez: Beim Debüt auf dem Podest
Valentino Rossi hat schon mehrmals erzählt, dass ihn der sagenhaft auftrumpfende Marc Márquez sehr stark an seine ersten GP-Jahre erinnere. In Katar gelang dem Spanier gleich in seinem ersten MotoGP-Rennen die schnellste Rennrunde. «Das ist mir in meinem ersten 500-ccm-GP auch gelungen», blendete Rossi zurück. «Aber ich bin dann gestürzt. Also ist Marc besser...»
Der angesprochene Marc Márquez sass bei der Pressekonferenz verzückt neben den Superstars Lorenzo und Rossi und freute sich gewiss über die Tatsache, dass er Dani Pedrosa, der die achte Saison bei Repsol-Honda bestreitet, gleich beim Debüt gedemütigt hat.
«Ich bin wirklich happy, besonders weil ich vor dem Rennen so nervös war wie noch nie in meinem Leben. Ich wusste, es wird ein schwieriges Rennen», erzählte Márquez. «Ich machte mir vor allem wegen der Anfangsphase Gedanken, schliesslich bin ich nur vom sechsten Platz losgefahren. Die Piste war ausserdem auf meinem Startplatz fürchterlich dreckig. Leider ist mir kein guter Start gelungen, aber ich habe mich dadurch nicht verdriessen lassen. Ich habe 100 Prozent gegeben und geschaut, dass ich gleich in den ersten Runden Boden gutmache.»
«Als ich zu Pedrosa aufgeschlossen habe, ist mir bewusst geworden, dass ich ziemlich am Limit herumturne», räumte der Moto2-Weltmeister ein. «Deshalb habe ich mir eine kurze Verschnaufpause gegönnt und mich ein bisschen entspannt. Ich wusste: Wenn ich versuche, diesen Speed das ganze Rennen zu fahren, komme ich nicht ins Ziel. Am Schluss habe ich wieder mehr Gas gegeben. Ich wollte Valentino hinter mir lassen. Aber wir wissen ja: Valentino ist Valentino. Ich habe alles getan, um ihn in der letzten Runde noch zu erwischen. Aber es war unmöglich.»
«Ich bin happy, auf dem Podest zu sein, das erste Rennen ist immer schwierig in einer neuen Klasse. Aber es ist alles gutgegangen. Ich habe viel über das Fahren mit gebrauchten Reifen gelernt. Es war einfacher als erwartet. Im Training sah das alles noch schwieriger aus. Als ich Pedrosa verfolgt habe, bin ich mit viel Kurvenspeed gefahren. Das war einfach. Ich musste aber meinen Körper stark einsetzen, um mehr Grip zu finden. Aber in Zukunft muss ich im Qualifying besser werden. Da hatte ich diesmal noch Mühe. Der sechste Startplatz war keine Offenbarung.»
Marc Márquez kann sich ausmalen, dass gegen einen Lorenzo in dieser Form 2013 kein Kraut gewachsen ist. «Jorge war hier ungeheuer schnell und konstant. Ich muss ihm da punkto Beständigkeit noch einiges abschauen.»
Am Schluss lassen wir noch einmal Valentino Rossi zu Wort kommen. «Marc ist ein starker Widersacher. Und er ist noch ein Neuling. Ich denke, ich muss ihn in der ersten Saisonhälfte möglichst oft besiegen. Wer weiss, ob ich es in der zweiten Saisonhälfte überhaupt noch schaffe...»