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Eskil Suter: Seine Abrechnung mit Colin Edwards

Von Günther Wiesinger
MotoGP
Danilo Petrucci auf der Suter-BMW

Danilo Petrucci auf der Suter-BMW

Colin Edwards hat 2012 an der Suter-BMW kein gutes Haar gelassen. Dass er auch mit der FTR-Kawa versagt, wundert Eskil Suter nicht.

Für die Saison 2014 wird in der Moto3-Weltmeisterschaft eine neue Vorschrift eingeführt, die den Teams beim Kostensparen helfen soll. Dorna und IRTA kaufen bei den Herstellern die 250-ccm-Viertakt-Motoren und verteilen sie dann für 68.000 Euro pro Fahrer im Jahr an die vorgesehenen Teams. Eskil Suter, Chef der Firma Suter Racing Technology und Engineering-Partner von Mahindra, hat an diesem Reglement nichts auszusetzen.
 


Eskil, was bedeutet dieses Reglement für einen Hersteller wie Mahindra und Suter Racing?
Im Grunde ändert sich deswegen für uns nicht viel.
Es kann nur passieren, dass es für manche kleine Teams nachher mehr kostet als jetzt. Wenn ein Team gut aufgestellt ist und die Revisionen selber macht, kommt es momentan mit weniger als 68.000 Euro aus. So ein Team kann jetzt drei Motoren kaufen, also dreimal 12.000 Euro ausgeben, das ergibt 36.000 Euro, dann macht es die Revisionen selber. 2014 muss es sechs Motoren kaufen für die WM und dazu noch zwei für die Tests. Es ist also mit den 68.000 Euro nicht getan.

Es wurde gerechnet, dass jetzt vier Motoren gekauft werden, das wären 48.000 Euro, dazu vier Revisionen zu je 5200 Euro. Das sind die Kosten bei Geo-Honda und KTM. Und es soll halt Chancengleichheit herrschen. Alle Hersteller sollen identische Motoren ausliefern, es soll kein Fahrer bevorzugt werden können.
Ja, gut, ich bezweifle trotzdem, dass es billiger wird. Ich denke, das Ambrogio-Next-Team von Caponera ist jetzt mit vier Motoren für zwei Fahrer unterwegs.

In der Moto2 gewinnt Suter auch nach dem Klassenwechsel von Márquez und trotz der Verletzung von Tom Lüthi. Überrascht?
Nico Terol hat schon 2012 mehrmals aufhorchen lassen. Für uns kam sein Sieg nicht so überraschend. Auch Zarco wird bald vorne mitfahren. Überrascht hat uns eher Domi Aegerter. Mit ihm haben wir richtig Freude. Randy Krummenacher kommt auch noch; er braucht einfach noch Zeit. Er hat es im Team gegen Aegerter nicht einfach.

In der MotoGP-Klasse beliefert Suter Racing in diesem Jahr den IodaRacing-Rennstall mit Petrucci und Pesek. Die Claiming-Rule-Teams werden sich die Prototypen von Yamaha und Honda 2014 nicht leisten können. Wie siehst du das?

Wenn die Dorna keine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit Prototypen und CR-Maschinen haben will, muss sie beim Reglement noch etwas ändern.
Ein Team, das unsere Suter-BMW einsetzt, braucht vier Motoren zum Stückpreis von knapp 40.000 Euro. Pro Fahrer braucht man sechs Motoren im Jahr, dazu die Revisionen. Man braucht also für das Motorenpaket samt Elektronik nicht über 400.000 Euro im Jahr. Für die Chassis muss man pro Fahrer und Saison 250.000 Euro rechnen; insgesamt macht das also 650.000 Euro pro Jahr und Fahrer aus.

Das wäre die Hälfte von dem, was Honda als Kaufpreis für zwei Production-Racer verlangt. Aber bei deinem Paket müssen die Motoren wieder zurückgegeben werden? Wie es Yamaha mit den M1-Motoren plant, die allein 800.000 Euro Leasing kosten?

Ja, wir beziehen die Superbike-Rennmotoren bei BMW und dürfen sie nicht verkaufen.

Dass Colin Edwards, der 2012 die Suter-BMW als Scheisshaufen bezeichnet hat, bisher mit der FTW-Kawa nie ins Ziel kam, wird dich belustigen?
Dieses Thema ist für mich nicht wirklich erwähnenswert. Der Typ ist ja weit weg von der Realität.
Edwards war mit uns in Katar 2012 auf Rang 12 bester CRT-Pilot...

Jetzt sagt er, die FTR-Kawasaki habe sehr viel Potenzial...

Das Motorrad hat sicher mehr Potenzial als Edwards.

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