Sito Pons: «MotoGP-WM? Nein, danke!»
Teamchef Sito Pons
Der Spanier Sito Pons, momentan mit seinem Tuenti HP-40-Team in der Moto2-WM mit Pol Espargaró, Tito Rabat und Sohn Alex Pons stark vertreten, überlegt zwar regelmässig seine Rückkehr in die Königsklasse, wird sich jedoch auch 2014 dort nicht als Teamchef blicken lassen.
«Besorgst du mir Werksmotoren von Honda, Ducati oder Yamaha», lautet die Gegenfrage von Pons, wenn man sich bei ihm erkundigt, ob er sich als Teambesitzer einen Aufstieg in die Königsklasse vorstellen könne.
Pons war 1989 und 1990 selbst Weltmeister in der 250-ccm-Klasse, er fuhr dann eine Honda NSR-500-Werksmaschine und setzte noch 2005 als Teamchef ein Camel-Honda-Team mit Troy Bayliss und Alex Barros ein. Für 2006 wollte er Max Biaggi engagieren, aber Honda wollte den schwer durchschaubaren Italiener nicht mit Topmaterial ausrüsten. Er hatte sich als Repsol-Honda-Pilot bei HRC unbeliebt gemacht.
«Wenn ich Werksmotoren für nächstes Jahr erhalte, lasse ich bei Kalex ein Chassis dafür bauen», sagt Pons. «Aber du kriegst ja nichts. Yamaha will für 800.000 Euro Motoren verleasen. Aber keiner weiss, wie stark sie sich von den Lorenzo-Triebwerken unterscheiden. Bei HRC weiss auch keiner, wie konkurrenzfähig die Production-Racer sein werden. Sie werden keine pneumatischen Ventile haben und wahrscheinlich auch nicht das Ziehkeilgetriebe, denke ich.»
Pons meint, in der Formel 1 sei das Spitzenmaterial besser verteilt. «Mercedes, Ferrari und Renault verteilen ihre Motoren an bis zu vier Teams, überall in höchster und identischer Qualität», ist sich Pons bewusst. «In der Formel 1 haben auch alle die gleichen Reifen, die gleiche Elektronik. Das gibt es in der MotoGP-Klasse nicht. Warum eigentlich? Bevor ich 1 Million Euro im Jahr für ein Claiming-Rule-Team mit Superbike-Rennmotoren ausgebe und dann bestenfalls um Platz 13 fighte, bleibe ich lieber in der Moto2.»