Forward Racing: FTR-Yamaha für Colin Edwards?
Forward-Chef Cuzari mit Tech3-Chef Poncharal
Das italienische Team NGM Mobile Forward Racing steht kurz vor dem Abschluss eines Leasingdeals mit Yamaha Motor Racing für das Zwei-Fahrer-MotoGP-Team mit Colin Edwards und (und Claudio Corti?) für 2014.
Yamaha wollte bis zu vier YZR-M1-Motoren-Pakate für vier Piloten verleasen – für 800.000 Euro pro Fahrer. Aber Forward dürfte als einziger Kunde auftreten.
Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari weiss, dass er 24 Liter und bis zu zwölf Motoren einsetzen darf, wenn er die Einheits-EU von Magneti Marelli verwendet. Die Prototypen hingegen dürfen nur 20 Liter und fünf Motoren verwenden.
Marc VDS Racing wartet ab
Auch Michael Bartholemy, Manager des Teams Marc VDS Racing, hat mit Yamaha-Rennchef wegen Motoren verhandelt. «Wir mussten bei Yamaha absagen, denn wir hatten die Bestellfrist versäumt», erklärte Bartholemy gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir wollten Yamaha nicht in Probleme stürzen und nicht riskieren, dass sie wegen uns nicht rechtzeitig mit der Produktion beginnen können. Auch die Verhandlungen mit Honda haben wir abgebrochen. Wir warten auf die endgültige Entscheidung von Ducati.»
Ducati könnte nämlich bei Pramac eine der beiden Maschinen abziehen und 2014 nur Andrea Iannone bei Pramac fahren lassen. Moto2-WM-Leader Scott Redding könnte dann für MarcVDS das zweite Ducati-Junior-Team bilden – mit einem echten Prototyp.
Oder MarcVDS lässt Scott Redding ins Gresini-Team abwandern, wo er einen der neuen Production-Racer steuern könnte.
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Ducati könnte MarcVDS Racing eine GP13 oder GP14 anvertrauen, sie aber mit der Einheits-ECU von Magneti Marelli bestücken. Dann gilt diese Maschine als Claiming-Rule-Motorrad.
Forward-Chef Cuzari weiss, dass die Yamaha-M1-Motoren mit jenen von Tech3-Team identisch sein werden. In diesem Jahr setzt Forward die FTR-Kawa ein; nach der Sommerpause wird Tuner Akira neue Triebwerke mit pneumatischen Ventilen bringen.
«Die Yamaha-Lösung ist die teuerste für uns», sagt Cuzari, «aber wir bekommen die gleichen Triebwerke wie Tech3, dazu hätten wir einen Yamaha-Ingenieur an der Box. Das wäre ein schönes, aber teures Projekt. Die Kawasaki-Lösung wäre einfach, sie haben uns pneumatische Ventile versprochen. Aber bei Yamaha wären wir das dritte Team hinter dem Werksteam und Tech3. Das Honda-Projekt ist auch reizvoll. Aber Honda hat bereits drei Teams, wir wären dort womöglich die Nummer 7. Ich hätte also weniger Einfluss als bei Yamaha.»
Ob Claudio Corti als Teamkollege von Edwards bleibt, ist noch unklar. Wenn Pol Espargaró und Cal Crutchlow 2014 das Yamaha-Werksteam bilden, muss Bradley Smith abgeschoben werden. Forward könnte ihn auffangen.